BEYOND THE BLACK: Hørizøns"
Erst letztes Jahr in Wacken konnte ich mir Beyond The Black zu Gemüte führen und war sehr überrascht von der wirklich massiven Show. Nun hat die seit 2014 existierende Band am 19.06.2020 ihr 4. Studioalbum namens „Hørizøns“ veröffentlicht und natürlich musste ich mir jenes nach so einer Show reinziehen.
Die Band kann man schon als Steilstarter bezeichnen, da es sehr bewundernswert ist, wenn eine Truppe binnen 4 Jahren von Europa, Russland und Japan so gut wie alles abkommt. Mit solch einem Erfolg wachsen auch irgendwo die Erwartungen hinsichtlich des kommenden Albums mit. So kann man sagen, dass die Scheibe schon heiß erwartet wurde und begonnen wird sie mit dem Track: „Horizons“. Der fünfminütige Song beginnt mit atmosphärischen Klänge, durch welche die Stimme der Frontfrau Jennifer Haben hervortritt und den etwas epischen Song eröffnet. Schon hier merkt man, dass Haben sich schön mit Chris Hermsdörfer (Guitar/Backing Vocals) und Tobi Lodes (Guitar/Backing Vocals) stimmlich abwechselt, wenn nicht gerade im „Chor“ gearbeitet wird, was die Dynamik des Songs gut unterstützt.
Die Rhythmus-Sektion, bestehend aus Stefan Herkenhoff (Bass) und Kai Tschierschky (Drums), passen sich den feinen Melodien gut an. „Misery“ folgt und bringt schon fast einen poppigen Vibe, bis dann im Refrain etwas Gas gegeben wird. „Wounder Healer“ stellt eine Kooperation mit Elize Ryd dar und hat schon wesentlich mehr Dampf als die Nummer davor. „Some Kind Of Monster“ hatte mich schon fast fürchten lassen, dass es sich um ein Metallica Cover handelt, doch schlussendlich zeigt sich die Nummer als eine etwas Within Temptation artig.
„Human“ hat zu Beginn einen leichten Country-Touch, entwickelt sich dann in eine Art Ballade, bevor der sehr hoffnungsvolle Refrain wieder die E-Gitarren herausholt. „Golden Pariahs“ holt dann die nicht vorhandene Härte im vorigen Song nach und liefert von Beginn an eine sehr mitreißende Rhythmik. „Marching on“ beginnt, wie so gut wie jeder Track auf diesem Album, mit einem Synthesizer-Intro, jedoch hebt sich der Track insofern ab, da hier die männliche Stimme eher zentraler ist.
Die verbleibenden 6 Tracks halten sich stilistisch ziemlich in der Art der schon genannten und daher „marchen“ wir einmal „on“ zum Fazit.
FAZIT: Ich muss sagen, dass ich symphonischen Metal oft etwas soft finde, doch jedesmal wenn ich einen Song weiterschalten wollte, kam dann doch noch eine Passage die meine Aufmerksamkeit beansprucht hat. Textlich bringt die Band viele Möglichkeiten zur Identifikation, wenn auch für mich kein Refrain wirklich wie ein Ohrwurm hängen geblieben ist. Mir gefällt das Album an sich sehr gut, doch eine Frage stellt sich mir: Woher kommen die Synthesizer-Sounds. Werden jene einfach bei einem Live-Gig eingespielt, kontrollieren die Gitarristen mit Effektpedalen die Effekte, oder macht das der Drummer mit Midi-Pads, oder habe ich in meiner Mitgliederlistung einen Keyboarder übersehen? Das ist die Frage die für mich bei diesem Album offen bleibt. Im Großen und Ganzen gibt es von mir für die Scheibe 7 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: BEYOND THE BLACK - Misery |