BITCH FALCON: "Staring At Clocks"
Die irische Band Bitch Falcon veröffentlichte ihr Debütalbum "Staring At Clocks" am 06.11.2020. Das Trio um Frontfrau Lizzie Fitzpatrick gründete sich 2014 und benennt zu ihrem Genre "Dream Grunge" Einflüsse von Bands wie St. Vincent, Cocteau Twins und Killing Joke. Lyrisch inspirieren sie Künstler wie Kate Bush und Tom Waits. Nach sechs Singles und einer EP ist "Staring At Clocks" das erste Album der Iren. Thematisch verarbeitet die als Krankenschwester arbeitene Lizzie Fitzpatrick Phasen ihres Lebens, die von Depression, Ängsten und geringem Selbstbewusstsein geprägt waren.
Dunkelheit, Verzweiflung- die Weggefährten, die sich hartnäckig an die Fersen ihres Wirts krallen, wandelt dieser durch die schwarzen Löcher, sind in der Musik und in Lizzie´s Stimme, die mich ein wenig an PJ Harvey denken lässt, deutlich zu erkennen und werden durch den teils aggressiven Rock- teils Elektrosound genährt. Wie so oft im Leben, ist es das Zusammenspiel von Dingen. Verzweiflung ohne Aggression - irgendwie nicht denkbar oder zumindest nicht WIRKLICH. WIRKLICH, ECHT ist bei Bitch Falcon jedoch das Stichwort, wenn man so will- werden doch die Worte nicht einfach nur ausgesprochen, sondern ziehen den Zuhörer in die Spirale mit hinunter.
Die Zusammenführung der Elektroelemente mit den teils harten Gitarren/Bassriffs, das Schlagzeug mal gewalttätig wie Gewehrschüsse in "How Did I Know", maschinenartig in "Staring At Clocks" wie ein fortwährend tickendes Uhrwerk, gepaart mit Synthis, die um jede Sekunde- vergangen oder noch vor ihnen liegend- schreien, punkig roh wie in "Damp Breath", das als Stück insgesamt sehr an Punk erinnert, schafft Räume innerhalb jedes Songs.
Räume zum Atmen, zum Weinen und Schreien. Verbunden zu einem Ganzen werden sie durch Lizzie´s Gesang. Er führt sie zusammen.
FAZIT: Zehn Songs gewaltig, düster und verträumt, auf der Suche und nach Hilfe schreiend. Zehn Songs, die unter die Haut gehen. Chaos, das nicht nach Ordnung sucht, sondern die Ordnung in sich selbst findet. Beeindruckende Arbeit, gewaltiger Sound und ganz viel Gefühl. Dafür gibt es von mir 09/10 Punkten und wärmste Empfehlungen. |
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