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BLUES PILLS: „Holy Moly!“

„I got money in my pocket, I got blackness in my soul!“ Das ist der erste Satz an den ich denke wenn ich den Namen Blues Pills höre. Diese Zeile aus dem Song „Devil Man“ der Band war die Erste die bei mir hängen blieb und schlussendlich die Band zu einer meiner absoluten Lieblingsband im Rock-Genre werden lies. Am 21.08.2020 wurde von der aus Örebro in Schweden stammenden Band ein neues Album serviert, welches als Titel das trägt, was ich mir beim Hören der ersten Tracks gedacht habe: „Holy Moly!“.

Satte 4 Jahre hat es gedauert bis der „Lady in Gold“-Nachfolger auf uns losgelassen wurde und daher war die Spannung groß. Somit gehen wir direkt ran an den Speck. Begonnen wird mit einem Einspieler einer Frau die über die Gleichheit von Männern und Frauen spricht bevor die Instrumentalsektion, bestehend aus Zack Anderson (Guitar), Andrè Kvarnström (Drums) und Kristoffer Schander (Bass) den Teppich für die Stimme der „Proud WomanElin Larsson (Vocals) aus. Mit „Low Road“ wird dann direkt an Speed zugelegt, sodass zur Musik nurnoch das Röhren von Motoren fehlt. In „Dreaming my life away“ zeigt die Band wie hart sie grooven können und vor allem Anderson zeigt, wie fein er mit seinen simplen aber wirkungsvollen Licks Gas geben kann, abgesehen von dem wirklich coolen Solo im Song.

Mit dem Track „California“ hat die Band für mich den Vogel abgeschossen! Nicht nur, dass der komplette Track so gemixt ist, dass er sich 100% wie eine verdammt gute Joplin Aufnahme anhört, die ruhigen Passagen klingen obendrein schön soulig. Dieses ruhige Potential findet in dem romantisch verträumten „Longest lasting friend“ volle Entfaltung. „Rhythm in the blood“ beginnt mit einem alten Radio, auf welchem durch die Sender geschaltet wird, was ich immer wieder sehr witzig finde und der darauf folgende country-pop-lastige Track ist auch ganz ok. „Dust“ beginnt verspielt bluesig, wirkt aber auch durch den recht mächtigen Bass etwas bedrohlich. Man könnte sagen, dass der Song perfekt für einen Auftritt des Bösewichts in einem James Bond Film wäre.

Kiss my past goodbye“ löst die Spannung und liefert eher pop-lastige Klänge. Verträumter geht es dann nochmal in „Wish I`d known“ zu, bevor es mit „Bye Bye Birdie“, einem langsam aufbauend stampfenden Hard-Rock-Track, dem Ende des Albums zu geht. Mit „Song from a mourning dove“ gibt die Band über 5 Minuten nochmal alles von ruhiger Piano und Gitarren Passage bis zur Rock-Eskalation, bevor sie sich mit „Theres no time for us to say good bye“ verabschiedet.

FAZIT: Schon aus meinem Worten zu Beginn lässt sich erahnen, dass mir das Album sehr gut gefällt. Ich bin ein großer Fan der Vorgängeralbum und ich muss ehrlich sagen, dass mir dieses Album vor allem gefällt, weil es eben nicht wie die Anderen ist und wesentlich mehr Abwechslung zeigt. Etwas mehr Soul und Jazz Elemente, aber auch etwas Country. Ich bin wirklich sehr begeistert, wenn es mir auch hier und da etwas zu popig wird. Alles in allem bekommt das Album von mir 9 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: BLUES PILLS - Proud Woman

 
Bewertung:

GENRE: Rock

TRACKLIST:

1. Proud Woman
2. Low Road
3. Dreaming my life away
4. California
5. Rhythm in the blood
6. Dust
7. Kiss my past goodbye
8. Wish I`d known
9. Bye bye birdy
10. Song from a mourning dove
11. Longest lasting friend 

VÖ: 21.08.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Napalm Records
Vertrieb: Warner Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor