Blutengel- "Black"
Am 27.10.2017 erschien mit ‚Black‘ das neue Album der im Jahr 1998 in Berlin gegründeten Band Blutengel. Blutengel ging aus dem Vorgängerprojekt ‚Seelenkrank‘ hervor, das Sänger Chris Pohl neben ‚Terminal Choice‘ und ‚Tumor‘ gegründet hatte. Den weiblichen Gesangsteil übernahmen anfangs Kati Roloff und Nina Bendigkeit. Als Nina Bendigkeit die Gruppe verließ, wurde sie durch Gini Martin ersetzt. Im Jahr 2001 jedoch verließen beide Sängerinnen die Band, und gründeten gemeinsam das Projekt ‚Tristesse de la Lune‘. Chris Pohl engagierte Eva Poelzing, welche die 2001 dazugekommene Constance Rudert ergänzte. Das Album ‚Angel Dust‘ erreichte Platz 58 in den Charts. 2005 verließ auch Eva Poelzing die Band wieder. Ihre Nachfolgerin ist Ulrike Goldmann. 2010 trennte sich auch Constance Rudert von ‚Blutengel‘.
Die beiden Alben ‚Monument‘ und ‚Save Us‘ erreichten 2013 und 2015 jeweils Platz 4 der deutschen Albumcharts. Am 30. Juli 2016 veranstaltete die Band auf dem Chemnitzer Wasserschloss Klaffenbach ihr erstes, eigenes Open-Air-Event, das mit rund 3000 Leuten ausverkauft war. Blutengel zählen zu den erfolgreichsten und einflussreichsten deutschen Acts aus dem Umfeld der Schwarzen Szene. Musikalisch bietet Blutengel auch auf dem neuen Album – das aus der Nummer ‚Black‘ vom Album ‚Leitbild‘ hervorging – den Hörern eine Mischung aus Pop, Techno und EBM. Die Band selbst nennt ihre Musik ‚Dark Pop‘. Zurzeit sieht die Zusammensetzung der Band aus wie folgt: Gesang, Programmierung, Text: Chris Pohl, Gesang, Text: Ulrike Goldmann, Performance, Live Concept: Viki Scarlet.
Die titelgebende Nummer ‚Black‘ überzeugt mit Industrial Elementen. Der in doch von deutschem Zungenschlag geprägtem Englisch gesungene Text ist traurig, doch voll Kraft, die Stimme und Gesangstechnik selbst erinnert etwas an Till Lindemann. Die stark technogeprägte Rhythmik von ‚Komm zu mir‘ rüttelt den Hörer auf; der düstere Text wird gekonnt eingesetzt und akzentuiert die Stimmung der Musik. ‚There’s No Place‘ ist eine zurückhaltende Nummer, teilweise mit leicht an ‚Depeche Mode‘ erinnerndem Klang, die zuweilen durch Hall verzerrte Stimme und der Electro-Pop-Sound tragen das ihrige dazu bei, eine gewisse Dramatik zu vermitteln. ‚Seele‘ ist eine opulente Nummer mit ruhigen Zwischentönen, eine schwer dahinschreitende Melodie, maschinenhaft vorgetragene Lyriks, engelsgleicher Zwischengesang von Ulrike Goldmann. ‚Blood Rain‘ klingt zunächst nach dem Score eines Achtziger Jahre Horrorfilms, und steht in der besten Tradition des Genres. ‚Der letzte Kampf‘ wirkt episch, der Gesang setzt harmonisch getragen ein, der Text ist ebenso tiefsinnig wie gesellschaftskritisch. Die beiden letzten Nummern dieses Mini Albums sind alternative Versionen von ‚Black‘, beide durchaus interessante Leckerbissen für Fans.
FAZIT: Ein sehr dichtes Album, mit einprägsamen Nummern, tanzbaren Rhythmen, poetischen Texten und erwartungsgemäß düsterer Grundstimmung. Ein empfehlenswertes Album, natürlich vor allem für all jene, die bereits Fans sind. Was man freilich kritisch anmerken könnte, ist schlicht und ergreifend was man auch über das gesamte Genre sagen könnte, und was allerorten gerne von Kritikern des Genres wiederholt wird: monoton, einfallslos, zu simpel. Letztendlich gibt es dennoch 7 von 10 möglichen Punkt
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GENRE: Future Pop, Electro, Dark Wave, Gothic Rock
TRACKLIST:
1. Black
2. Komm zu mir!
3. There´s No Place
4. Seele
5. Blood Rain
6. Der letzte Kampf
7. Black (Alternative Mix)
8. Black (Trensity Mix)
VÖ: 27.10.2017
Format: CD / LP / Digital
Label: Out Of Line
Auf Tour im Norden: -
Rezensent: Florian
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