THE BOSSHOSS: "Black Is Beautiful"
Seit dreizehn Jahren sind "The BossHoss" -deren Name sich von einem Song der Band "The Sonics" aus dem Jahr 1965 ableitet - schon mit ihrem Mix aus Rock, Country und Pop unterwegs – zunächst mit Countrycovers, dann mit immer mehr eigenem Stoff. Nun heißt es wieder aufsatteln und los reiten: 3 Jahre nachdem The BossHoss ihr letztes Kunterbuntpaket "Dos Bros", eines ihrer erfolgreichsten Alben ihrer Diskpgrafie veröffentlicht haben - das Album verkaufte sich über 300.000 Mal und erreichte Platz 1 der Albumcharts - gibt es endlich neue Musik von Alec Völkel aka Boss Burns und Sascha Vollmer alias Hoss Power. Auf dem neuen Album "Black Is Beautiful" präsentiert sich The BossHoss modern und wandlungsfähig. "Black Is Beautiful" hieß übrigens in den 60er-Jahren mal eine aufsehenerregende kulturelle Bewegung in den USA, die gegen Rassismus ankämpfte. Mit der ursprünglichen Bedeutung dieses Mottos haben die neuen Songs der Tex-Mex-Berliner rein gar nichts zu tun.
Der eröffnende Titeltrack "Black Is Beautiful" bringt ordentlich Dampf auf den Kessel mit blechernden Gitarren. Ein richtig guter Song, der Lust auf mehr macht. Auch das anschließende "In Your Face" gib Gas, satter Sound und diesmal mit markanten Bläsern. „Mit Sonnenaufgängen habe ich’s nicht mehr so, ich bleibe lieber im Dunkeln, denn Schwarz ist herrlich“. Da kommt der Albumname also her. Klar, das Dunkle stand immer schon für Rebellion, für Rock’n’Roll. Die Folk-Rock-Hymne und Singleauskopplung "A/Y/O" entwickelte sich zu einem groovigen Sommerhit, ist aber eher ein bisschen vorhersehbar.
Wer hofft, dass es in puncto Tempo, und Instrumentalisierung bei den folgenden Songs etwas Abwechslung gibt, wird bitter enttäuscht. Mit Beats aus der Maschine und immer wieder in den Vordergrund rückenden Blechbläsern hat das Album aber etliche amerikanische Soul- und Blues-Einflüsse wie in den Tracks "She" und "In Your Face". Der Neo-Soul -Song „Little Help“ bedient sich hüftschwingend alte 60er-Soundschnipsel, die schon Motown-Platten zu finden waren. Es folgen der Im Country-Shuffle „Good Deed“ und bluesrockiger mit „Cook It Up“, an dem auch der amerikanische Bluesrocker Seasick Steve beteiligt war.
Die Lyrics der Berliner sind nicht gerade inhaltliche markante Botschaften, textlich interessant ist eigentlich nur der Song "Prison Of Passion", in dem es um "geheimen Leidenschaften" geht.
FAZIT:
Powerhouse-Pop-Nummern wie "Don't Gimme That" oder "Dos Bros" findet man auf der neuen Scheibe nicht mehr. Da ist jetzt alles etwas erdiger, bluesiger und rockiger. Die Gitarren treten oft in den Hintergrund und es gibt mehr langsamere Songs als auf dem Vorgängeralbum. Ihre Äußerung, gerade auf dieser Platte die Flagge des Rock’n’Roll hochzuhalten, ziehen sie nicht stringent durch. Immer wieder konzentrieren sie sich, vor allem in den Refrains, um Radiotauglichkeit. Das scheint zu klappen, das Album hat kurz nach der Veröffentlichung die Spitze der deutschen Album-Charts erobert. Die beiden Urban Cowboys ab Dezember als Coaches bei „The Voice Seniors“ (Sat.1) zu erleben und im März 2019 begibt sich die Band auf ihre bisher größte Arena-Tour durch Deutschland, Schweiz und Österreich. |
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