BREATHE ATLANTIS: „Soulmade“
Kommen wir wieder einmal zurück zur landeseigenen Musikproduktion. Genauer genommen beschäftigen wir uns heute mit dem dritten Album der Band Breathe Atlantis aus Essen. Das junge Quartett bestehend aus Nico Schiesewitz (Gesang), Jan Euler (E-Bass) und Markus Harazim (Schlagzeug) lärmt nun schon vergnügt seit 2012 in der Gegend umher und es ist schon sehr bewundernswert, dass die Herren binnen so einer kurzen zeit schon das 3te Album raushauen.
Ich habe mir dir zwei letzten Alben namens „Shorelines“ und „Futurestories“ vor der neuen Veröffentlichung angehört und war dadurch wirklich gespannt was da Neues auf mich zukommt. Das erste Album hat mir von den zweien eigentlich am besten gefallen, da es noch sehr Metal-lastig war. Das Zweite war dann schon etwas softer, doch dadurch auch etwas melodischer und etwas eingängiger. Dadurch vermutete ich im 3ten Album einen schönen Mix aus beiden Spielweisen. Was ich dann zu hören bekam, war dann aber doch etwas unerwartet.
Die Tendenz zu weniger Metal und mehr Melodie hat sich so stark weiter entwickelt, dass die Pop-Elemente einen wesentlich größeren Anteil im Großen und Ganzen ausmacht. Das kann man nun begrüßen oder auch nicht, wobei ich für mich entschieden habe, dass jeder Musiker soviele Stilwechsel durchziehen soll wie er will, ob es mir gefällt oder nicht ist im Endeffekt nicht von Belangen, da es am Werk nichts ändert. Die Auswirkungen der leichten Richtungsänderung der Band zeigen sich in wirklich gut popigen Songs, welche einwandfrei produziert wurden und instrumental, sowie lyrisch, sehr gekonnt vorgetragen werden.
Schiesewitz hat eine wirklich sehr starke Stimme, welche aber auch bei ruhigen Passagen sehr voll und kräftig klingt. Genauso gut kommt er aber auch bei intensiven Riffs heraus, in dem er mit rauer Stimme schon fast brüllt. Die Lyrics sind mit mitsingbaren Refrains versehen, welche auch melodisch sehr popig gestaltet sind und handeln wie von zerbrechender Liebe und anderen etwas melancholischen Themen.
FAZIT: Ich befürworte sehr oft, dass junge Musiker offen für alle möglichen Genre sein sollen, doch manchmal passiert es auch, dass Pop-Genre durch gut ausgebaute Booking-Connections, genügend Locations und natürlich guten finanziellen Voraussetzungen eben jene anlockt. Ich wage es nicht, der Band derartige Tendenzen zu unterstellen, doch möge sie davor gewarnt sein, dass hier und da durch Kommerzialisierung auch einige ursprünglich gute Eigenheiten der Band verloren gehen können. Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob die „metallische Facette“ der Band wieder zu Tage tritt, oder ob die Herren sich doch noch stärker in die momentane Richtung entwickeln. Trotz all diesen Hintergrundgedanken, ist das neue Album schon sehr gelungen und hat daher 8 von 10 Punkten verdient.
--> Musikvideo: BREATHE ATLANTIS - My Supernova
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