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DANNY BRYANT: "The Rage To Survive"

Danny Bryant, der 41-jährige britische Bluesrock-Gitarrist und Singer-Songwriter, veröffentlicht nun sein zwölftes Album "The Rage To Survive" auf Jazzhaus Records. Wie bei dem Vorgängeralbum „Means Of Escape“ schrieb und produzierte Danny das Album erneut selbst und arbeitete mit dem Grammy-Preisträger Ian Dowling (Adele, KT Tunstall) zusammen, der das Album aufgenommen, entwickelt und gemischt hat.

Das Album wurde in nur 4 Tagen live im Studio aufgenommen. Im stampfenden Opener „The Rage To Survive“ beschreibt Danny Bryant die Wut in seinem Bauch, mit der er versucht hat, die harten Zeiten des Lockdowns und die Pandemiezeiten, in denen der Tod hinter jeder Kurve lauert und die Kirchturmglocken in seiner Heimatstadt täglich läuten, zu überleben. Etwas ruhiger geht es mit dem langsamen, aber auch wütend vorgetragenen „Trouble With Love“ weiter.

Mit einem schönen Trompetenintro beginnt das melancholische „Invisible Me“, in dem sich Danny Bryant als Einzelgänger bezeichnet, der als gebrochener Mensch durch die Straßen zieht und die Schuld an allem in seinem unsichtbaren Ich sucht. In dem zwar fröhlich klingenden Song „Rescue Me“ bettelt er aber auf Knien darum, gerettet zu werden. Sehr eindringlich und mit brüchiger Stimme besingt er in „Falling Tears“ seine Liebe zu jemand sehr Vertrautem. Das Thema Beziehungsprobleme läßt ihn nicht los, denn in „Make Me Pay“ geht es darum, dass er befürchtet, für die Fehler, die er in der Liebe gemacht hat, bitter bezahlen zu müssen, obwohl er sich komplett geändert habe.

Es gibt aber auch positive Seiten in seinem Leben, wie er in „Rain Stopped Play“, einem langsamen sehr schönen Blues, singt. Im durch scharfe Bläsersätze garnierten Instrumental „Looking Good“ kommt dann sein brillantes Gitarrenspiel besonders zum Vorschein. Aber letztendlich lässt ihn dann seine Einsamkeit doch nicht los und er bittet bei „Until The Bottle Runs Dry“ sein Baby um eine letzte Chance, da er sonst keine Ruhe bekommt, bis alle Flaschen leer sind. Vielleicht findet er aber auch in „Westport“, einem Ort, den er in einer wunderschönen Ballade besingt, eine neue Liebe.

Fazit: „The Rage To Survive“ ist ein sehr empfehlenswertes Album, das den Hörer auf eine sehr emotionale Reise mitnimmt. Danny Bryants wandlungsfähige Stimme und sein exzellentes Gitarrenspiel kommen eindrucksvoll zur Geltung.

 
Bewertung:

GENRE: Bluesrock

TRACKLIST:

1. The Rage To Survive
2. Trouble With Love
3. Invisible Me
4. Rescue Me
5. Falling Tears
6. Make Me Pay
7. Rain Stopped Play
8. Looking Good
9. Till The Bottle Runs Dry
10. Westport

--> Musikvideo: The Rage to Survive

 

VÖ: 29.10.2021
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Jazzhaus Records
Vertrieb:
Auf Tour im Norden: 24.11.2021 Hamburg Downtown Blues Club |25.11.2021 Bremen Meisenfrei

Rezensent: Wolfgang