BURNING WITCHES: "Hexenhammer"
Frauen an die Macht! Dies könnte gut als Schlachtruf der deftigen Schweizer Band Burning Witches aus dem Hause Nuclear Blast sein und dies vollkommen zurecht. Die Power der reinen Damen-Band ist wirklich ziemlich beeindruckend. Das Quintett, bestehend aus Seraina (Vocals), Romana (Guitar), Sonia (Guitar), Jay (Bass) und Lala (Drums), formierte sich im Jahr 2015 in der Schweiz, genauer in Brugg, und präsentierten 2017 ihren ersten Longplayer namens "Burning Witches". Ein ganzes Jahr später geht es nun am 09.11.2018 mit der neuen Scheibe "HEXENHAMMER" fulminant weiter.
Auf der ersten Veröffentlichung zeigten die sehr begabten Musikerinnen, dass auch eine rein weibliche Band weiß, wie man soliden Heavy Metal produziert. Mit einer für Heavy Metal typischen Besetzung pflügen die Damen gewaltig durch die Rifflandschaften. Die Vocals sind schön energetisch und die Lyrics drehen sich rund um die klassische Themen des "dunklen Zeitalters", also klarerweise Hexen, Krieg , dunkle Dungeons und anderem schaurigen Sujets. Zeitweise erinnert der Gesang an die liebe Doro Pesch, wobei dann wieder die Instrumentalsektion einen ganz anderen Ton anschlägt. Es sind jetzt keine wirklich komplizierten Rhythmuswechsel zu finden und die Gitarren legen auch eher wert auf solide, simple Riffs, anstatt sich dauerhafter Fidelei hinzugeben. Die wirkliche Rafiness der Gitarristinnen kommt vor Allem in ihren Gitarrenharmonien zum Vorschein. Der Gesamtsound ist wirklich sehr fein, was damit zusammenhängen könnte, dass Romana Schmier von der Band DESTRUCTION als Produzenten hinzuzog. Dieser Herr hat schon so einige Sachen produziert, welche gewaltigen Druck hatten. Wenn man sich jetzt den Namen der Band hernimmt ist es etwas verwunderlich, dass sich emanzipierte Frauen, selbst als Hexen bezeichnen, vor Allem als Brennende. Doch die Damen haben eine ganz simple Erklärung für diese Begebenheit. Sie sind fünf verrückte Mädels die für Heavy Metal brennen und daher konnten sie sich nur "Burning Witches" nennen. Die neuen Tracks zeigen sich sehr stark und als kleines Zuckerl zum Schluss, beenden die Damen das Album mit einem Cover der legendären Nummer "Holy Dive" von Dio.
FAZIT: Wieder einmal eine Band die mir nicht bekannt war, welche sich aber als sehr interessant erwiesen hat. Es ist jetzt zwar nicht das technisch Anspruchsvollste was ich je gehört habe, doch sehr passabler Heavy Metal. Die Instrumentalsektion macht einen wirklich ausgezeichneten, doch die Sängerin hat irgendwie einen ganz eigenen Sound, welchen ich persönlich nicht unbedingt haben muss. Im Großen und Ganzen ist es ein gut gelungenes Album, wobei man bei dem Versuch eine sehr legendäre Nummer zu covern vorsichtig sein sollte. Insgesamt bekommt das Album von mir 7 von 10 Punkten |
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