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ELECTRIC CALLBOY: „Tekkno“

Nach 5 Alben und einer Umbenennung haben sich nun „Electric Callboy“ mit einer neuen Veröffentlichung zurückgemeldet. Die neue und somit sechste Studioscheibe heißt "Tekkno" und bringt 10 Tracks, welche wir nun kurz unter die Lupe nehmen.

Begonnen wird das Album mit „Pump It“ und damit wird die alte Metalcore-Riege bestens versorgt. Es gibt deftige Passagen, aber wie gewohnt einen sehr melodisch popigen Refrain. „We got the moves“ zeigt sich dann doch etwas verspielter und härter, bis dann „Fuckboi“ absolut in Richtung Machine Gun Kelly schlägt. Man könnte man schon fast behaupten Electric Callboy haben es geschafft, eine Nummer im Stil von MGK zu schreiben, welche besser klingt als MGK selbst. Die weiblichen Vocals klingen mitunter etwas nach Avril Lavigne, abgesehen von der kleinen Rap-Passage. Mit „Spaceman“ wird es kurzzeitig etwas 90er-Trance erinnert, wenn auch einiges an Deichkind mitschwingt. Ob diese Nummer noch unter Metal fällt kann bzw. will ich nicht beurteilen.

Mindreader" liefert dann ein Intro, welches man schon fast am Masters of Hardcore Festival abliefern könnte, bringt jedoch einen eher mittelprächtigen Metal-Einstieg. Der Track auf die eher popige Nummer sehr gut, da hier einmal sehr genre-spezifisch abgeliefert wird. Der Song ist einfach als solider Metalcore zu beschreiben. Bei „Arrow of Love“ werden zwar wieder etwas mehr elektronische Elemente beigemengt, dann aber mit einer fetten Djent-Passage ausgeglichen. Der Refrain ist wiederum sehr eingängig und melodisch und der Text bedient das klassische Thema der Liebe. Eher unliebsam geht es dann textlich in „Parasite“ wenn auch die Instrumentalsektion in feinster 90er-Trance Manier, gemischt mit Nu-Metal, abliefert.

Bevor das Album mit „Hurrikan“ und „Neon“ zu einem Ende kommt wird mit „Tekkno Train“ eine weitere Nummer die Trance und Metalcore mischt geliefert. Im Grunde lassen sich die vorhin genannten Songs ebenso beschreiben, obwohl die elektronischen Elemente auf interessante Weise variieren.

Fazit: Ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht genau weiß was ich mit Electric Callboy anfangen soll. Die Songs haben teilweise Metal-Passagen, die ich absolut feiere und die elektronischen Elemente erinnern mich als Kind der 90er an Party-Musik von früher. Eine an sich gute Kombination um Party zu machen, doch irgendwo sind mir die Refrains etwas zu popig. Die Band hat sich seit ihrem Anfang definitiv verändert, doch so wie es aussieht ausschließlich zum Guten, denn trotz meiner Unschlüssigkeit ihre Musik betreffend muss ich zugeben zu glauben, dass die Truppe schon mit vollem Elan hinter der Sache steht und Herzblut in die Angelegenheit steckt. Insgesamt ist das Album schon sehr gelungen und hat meinerseits 8 von 10 Punkten verdient.

--> Musikvideo:

 

 
Bewertung:

GENRE: Metalcore/Trancecore

TRACKLIST:

1. Pump it
2. We got the moves
3. Fuckboi
4. Spaceman
5. Mindreader
6. Arrow Of Love
7. Parasite
8. Tekkno Train
9. Hurrikan
10. Neon

VÖ: 16.09.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Century Media
Vertrieb: Sony Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor