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PHIL CAMPBALL: „Old Lions Still Roar“

Ein unumgänglicher Gott in der Metalszene ist und bleibt Lemmy Kilmister, welcher uns mit seiner Musik über viele Jahre zum Beben gebracht hat. Doch ganz alleine hat er dies ja nicht getan. An seiner Seite standen weitere Herren wie Larry Wallis, Eddie Clarke oder auch Würzel, welche mittlerweile mit ihm die Hallen des Himmels bespielen. Einer der alten Motorhead-Truppe, welcher das Erbe weiterhin hochhält ist Phil Campbell, welcher nun am 25.10.2019 sein aller erstes Solo-Album released hat. Mit seinen Bastard Sons konnte man ihn ja ab 2016 schon live wieder genießen, doch was er uns auf diese Scheibe gepackt hat ist wirklich vom aller Feinsten.

Da der Gitarrist selbst eher weniger mit dem Mikrophon zu tun hat und auch schlecht zugleich alle Instrumente spielen kann, hat er sich aus seinem Freundschaftskreis einige Musiker zur Seite gezogen und 10 verdammt geniale Tracks veröffentlicht. Alle Namen der involvierten Musiker aufzulisten würde den Rahmen sprengen, daher beschrenke ich mich hier auf eine kurze Anführung von ein paar Instrumentalisten, z.B. Chris Fehn (Slipknot), Ray Luzier (Korn), Joe Satriani etc. und Liste pro Song weitergehend nur den Sänger auf, da die Bekanntheit jener wohl reichen sollte. Track 1 namens „Rocking Chair“ wurde mit Leon Stanford von The People and the Poet eingesungen und klingt nach richtig altem Country-Rock. „Straight Up“ rockt dann weiter mit Rob Halford der legendären Judas Priest. In „Swing It“ durfte sich Alice Cooper auslassen und in „Left for DeadNev MacDonald.

Weiterhin findet man Dee Snider, Danko Jones, Whitfield Crane und Benji Webbe an den Vocals. Alleine an diesem Aufgebot merkt man schon, dass es sich um eine gewaltige Scheibe handeln muss.

FAZIT: Der Albumtitel trifft den Nagel auf den Kopf. Ein Haufen mittelalter Männer die sich gemeinsam auf einem Album die Ehre geben und zeigen, dass sie noch gewaltig brüllen können. So alt sind die Herren aber dann doch wieder nicht und schon gar nicht die Musik, die sie liefern. Es grooved und scheppert richtig schön und die Wechsel zwischen den Besetzungen bringen eine ganz eigene Dynamik, welche man einmal gehört haben muss. Abgesehen davon, dass ich es enorm genial finde, dass eben Mitglieder von Korn, Skindred, Slipknot mit Althasen wie A. Cooper, Dee Snider oder auch Rob Halford zusammenarbeiten.

Campbell hat sozusagen ein generationenübergreifendes Projekt geschaffen, welches obendrein noch genialst klingt. Somit ist eigentlich klar welche Bewertung das Album von mir bekommen wird. „Old lions still roar!“ ist meine Antwort auf dieses Meisterwerk und ich bedanke mich inständig bei Herrn Campbell, dass er uns sein Solo-Album auf diesem Weg präsentiert hat. Coole Aktion, gutes Konzept und daher auch 10 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Rock

TRACKLIST:

1. Rocking Chair (feat. Leon Stanford)
2. Straight Up ( feat. Rob Halford)
3. Faith in Fire (feat. Ben Ward)
4. Swing It (feat. Alice Cooper)
5. Left for Dead (feat. Nev MacDonald)
6. Walt the Talk (feat. Nick Oliveri)
7. These Old Boots (feat. Dee Snider)
8. Dancing Dogs (Love Survives) (feat. Whitfield Crane)
9. Dead Roses (feat. Benji Webbe)
10. Tears from a Glass Eye (feat. Joe Satriani)

--> Musikvideo: PHIL CAMPBELL - These Old Boots Feat. Dee Snider, Mick Mars & Chris Fehn

 

VÖ: 25.10.19
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: Nuclear Blast Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor