CARSON: „The Wilful Pursuit Of Ignorance“
2017 machte ein junges Trio aus Luzern in der Schweiz mit ihrem Album „Drown the Witness“ auf sich aufmerksam. Die Truppe nennt sich Carson und am 15.04.2022 wird es endlich musikalischen Nachschub von der Band geben. Das neueste und somit 2. Studioalbum von Kieran Mortimer-Jones (Guitar/Vocals), Elina Willener (Bass/Backing Vocals) und Jan Kurmann (Drums), nennt sich „The Wilful Pursuit Of Ignorance“ und liefert mit insgesamt 8 Tracks sehr brauchbar ab.
Begonnen wird mit dem schön deftig verzerrten „Dirty Dream Maker“. Der Track liefert einen fein stampfenden Rhythmus der schon fast etwas in Richtung „Sludge“ geht. Die Vocals lassen sich mit jenen von Bands wie Elder oder Kadavar vergleichen. Mit „The Last Laugh“ kommt dann etwas mehr Groove hervor und der Refrain bringt ein heftig melodisches „Grunge-Riff“. Bei diesem Song kommen einem Bandnamen wie Soundgarden aber auch Life of Agony in den Kopf. Mit „Siren“ schlägt die Band dann wieder eher in die etwas heftigere Sludge Richtung bevor eher mystisch atmosphärische Klänge vorgetragen werden. In diesem Track kommt die eher etwas psychedelische Seite der Truppe zum Vorschein.
In der sozusagen Halbzeit wird ein echt feines Punk-Riff mit dem Song „Gimmie“ zelebriert. Textlich hält sich die Band mit diversen Metaphern eher vage, wenn auch der Refrain meist eine recht klare Message bringt, welche wiederum so offen formuliert ist, dass der Hörer genügend Platz für Eigeninterpretationen hat. Nach der Halbzeit geht es mit „Too Far“ weiter und hier wird wieder gewaltig abgegrooved. Bei diesem Song kann die Band kaum abstreiten, dass die Band Kadavar wohl irgendwo Einfluss auf die Musiker gehabt haben dürfte, denn stimmlich, sowie instrumental klingt der Track als wäre aus der Hand von Tiger. „No Joy“ lässt sich dann eher als deftigere Hard-Rock Nummer beschreiben, welche mit satten 05:07 Minuten auch der längste Song des Albums ist. Mit „The Wilful Pursuit Of Ignorance“ geht es dann in den Endspurt und der Titeltrack zerlegt schon mit einem sehr fetzigen Rhythmus. Mit „Outbound Tide“ wird das Album dann gekonnt abgeschlossen.
Fazit: Ich kannte Carson noch nicht und ich muss sagen, dass mich die 8 Songs etwas überrascht haben. Beim Hören vielen mir so einige Vergleiche ein und das Kopfkino lief auf Hochtouren. Die Band hat auf jeden Fall enormes Potential und ich könnte es mir gut vorstellen, dass sie demnächst als Opener für diverse Größen des Stoner-Rocks fungieren könnte. „The Wilful Pursuit of Ignorance“ ist mit den 8 Songs ein sehr stabile Album und auch ein würdiger Nachschlag nach dem Debüt. Dafür vergebe ich insgesamt 7 von 10 Punkten. Ich bin gespannt was man von der Truppe noch hören wird.
--> Musikvideo: Carson - The Last Laugh |
