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CASPIAN: „On Circles“

Post-Rock ist ein Genre, welches für mich immer irgendwie so den Stempel von Rock, nur mit digitalen Möglichkeiten, mit sich trägt. Viel Hall, hier und da etwas Geplerr oder ruhig melodische Vocals und eine generell eher melancholische Atmosphäre mit nachdenklichen Texten. Also nicht unbedingt dass, was ich nach einem entspannten Tag zu Hause höre. Bei der Ankunft von Caspians 5. Album war ich mir nicht sicher in welche Richtung es gehen würde, als ich die Genrebezeichnung las, doch schauen wir einmal was so geliefert wurde.

Das Album erscheint am 07.02.20 und trägt den namen „On Circles“. Beim ersten Track „Wildblood“ denkt man noch eher: „Was für ein schönes melancholisches Intro“, wobei einem bei der Länge des Tracks klar wird, dass es sich nicht um ein Intro handelt. „Flowers of Light“ kommt dann ebenso ohne Vocals, behält den atmosphärischen Touch, wirkt dann doch etwas fröhlicher als der Vorgänger. In „Nostalgist“ bekommt man dann endlich Vocals geliefert, wenn auch die von Kyle Durfey, welche seine Stimme in diese Kooperation wirken lässt. In Kombination mit der Stimme hat das Gesamte gleich ein total andere Wirkung und die Vocals lassen sich klar in vorhin erwähntes Schema von emotionalen Vocals einordnen. „Division Blues“ fällt dann wieder in die vorhin erwähnte Weise zwischen ruhig wirkenden Rhyhtmen, welche je nach Bedarf von den Drums intensiviert werden. Die Höhen der Gitarren wirken schon fast wie Synthesizer, wobei jene ja auch vorhanden sind.

Philip Jamieson (Keys, Synths, Guitar), Calvin Joss (Guitar), Erin Burke-Moran (Guitar), Jonny Ashburn (Guitar), Jani Zubkovs (Bass) und Justin Forrest (Drums) liefern schon eine massive Soundwall, wobei jene in den Höhen etwas belastend ist, bzw. etwas in den Ohren zieht. Für mich ist das Ganze schon irgendwie zu brillant, wenn die Kompositionen schon sehr imposant und intensiv sind. Die Band schafft es jedenfalls eine „Einheit“ zu bilden, welche eine Soundlandschaft erschaffen kann, welche einen in sich aufnimmt oder nicht.

FAZIT: In meinem Fall hat es mich nicht unbedingt mitgezogen, wenn ich auch die atmosphärische Wirkung sehr interessant gefunden habe. Für mich fehlten schlussendlich irgendwie die Lyrics, speziell nach dem Kooperationstrack, welcher sehr gut dargestellt hat, wie man es machen könnte. Ich habe also mit meinem kleinen Vorurteilen schon etwas recht gehabt, wenn auch das Geplerr und so gut wie jeglicher emotionaler Gesang gefehlt haben. Vor allem hatte ich mit dem starken Hall recht, welchen ich glaube bei den Gitarren verorten zu können, wenn auch die Synthesizer hier einiges beitragen könnten. Somit gibt es von mir 6 von 10 Punkten. Mit Sänger/in würde ich es wesentlich interessanter finden. 

--> Musikvideo: Caspian - "Flowers of Light"

 

 
Bewertung:

GENRE: Post-Rock

TRACKLIST:

1. Wildblood
2. Flowers of Light
3. Nostalgist (feat. Kyle Durfey)
4. Division Blues
5. Onsra
6. Collapser
7. Ishmael
8. Circles on Circles

VÖ: 07.02.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Triple Crown Records
Vertrieb: k.A.
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor