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JAMIE CULLUM: „Taller“

Ab geht`s nach England! Der aus Rochford bei Essex stammende Singer und Songwriter Jamie Cullum ist schon seit Ende der 90er kein Unbekannter mehr. Letztes Monat hat der mittlerweile 39-jährige sein mittlerweile 8. Album namens „Taller“ veröffentlicht, welches momentan auch schon bei mir in Österreich gut angekommen ist und in den Charts auf Platz 17 rangiert, in Deutschland auf 16 und in der Schweiz sogar auf 15.  

Cullum ist für seinen interessanten frischen Jazz bzw. dessen Vermischung mit aktuelleren Pop-Elementen bekannt und diesen Weg behält er auch auf diesem Album bei. Leichtfüßiger Sound der gut ins Ohr geht, ein Rhythmus der einen recht schnell erwischt und eine Stimme, welche gelassen, aber doch etwas melancholisch verschiedene Metaphern für Alltagsproblematiken darlegt, wobei Liebe natürlich auch ein große Rolle spielt. Wie gewohnt hat der mittlerweile gut etablierte Musiker den Großteil der Songs selbst komponiert, wobei bei ein paar Tracks Simon Aldred, Ben Cullum, Martin Terefe, Jayson Dezuzio, Alexandra Yatchenko und Jamie Hartman mit ihm zusammengearbeitet haben. Doch zu einer wirklich herausstechenden Kooperation kommen wir in Kürze.

Die 10 „Main-Tracks“ sind eine Mischung aus eher ruhigeren, aber dann auch wieder jazzig funkigen Songs, welche alle durch Jamie`s Stimme noch den „Cullum-Stempel“ aufgedrückt bekommen. Anscheinend gefällt es Herrn Cullum für extra große Fans noch ein kleines Schmankerl zu servieren, da es neben den vorhin als „Main-Tracks“ bezeichneten Songs noch insgesamt 6 Bonustracks auf der Deluxe Edition des Albums gibt. Darunter finden sich zwei Demo Tapes der Songs „Good Luck with Your Demons“ und „Show Me the Magic“ und eben die vorhin erwähnte Kooperation.

Der „Kooperation-Track“ zeigt sich auf den ersten Blick nicht wirklich ungewöhnlich. Es handelt sich um ein Cover des The Killer Track „The Man“. Das Besondere daran ist, dass Herr Cullum nicht einfach das Lied alleine gecovert hat, sondern sich gleich mit The Killers zusammen den Track aufnimmt. Aber damit nicht genug! Zusätzlich zu den Komponisten des Tracks hat er auch noch die Herren von Kool and the Gang, welche man nur als Funk-Helden bezeichnen kann, ins Boot geholt. Für all jene die zu jung sind um K. And The Gang zu kennen: „Celebrate good time, Come on!“, das Lied das ihr jetzt im Kopf habt stammt von den Herren. Dass das „The Man“ Cover bei so einer hockarätigen Besetzung dementsprechend klingt ist somit klar.

FAZIT: Ich bin ja immer dafür, dass die momentane Popularmusik mit etwas Jazz und Funk aufgefrischt wird und Jamie Cullum hat das schon verdammt gut drauf. Andererseits lässt dann aber die Menge an Funk etwas zu wünschen übrig. Da ginge jedenfalls noch mehr. Die Songs sind durchwegs gut komponiert doch lassen irgendwie einen konkreten roten Faden missen. Im Großen und Ganzen ist dieses Album schon recht gut gelungen und zeigt am Mainstream auch dementsprechende Reaktionen. Für mich ist es etwas zu simpel gehalten und ich glaube Cullum könnte da noch um einiges komplexer werden. Daher gibt es diesmal von mir 7 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Jamie Cullum - Taller

 
Bewertung:

GENRE: Jazz/ Pop

TRACKLIST:

1. Taller
2. Life is Grey
3. Mankind
4. Usher
5. The Age of Anxiety
6. For the Love
7. Drink
8. You Can`t Hideaway from Love
9. Monster
10. Endings are Beginnings
11. Love Is In The Picture (Deluxe Bonus Track)
12. Work of Art (Deluxe Bonus Track)
13. The Man _ From King Of Thieves (Deluxe Bonus Track)
14. God Luck With Your Demons (Deluxe Bonus Track)
15. Marlon Brando (Deluxe Bonus Track)
16. Show Me The Magic (Deluxe Bonus Track)

 

VÖ: 07.06.2019
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Island
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor