DAMNATION DEFACED: „The Devourer“
Ich bin immer wieder überrascht was da so im Norden abgeht, wenn es um Death Metal geht. Herren aus Celle, Hamburg und Hannover haben sich zusammengefunden um dem Sci-Fi Death Metal zu frönen. Manch einer würde möglicherweise sagen, dass er habe noch nie von so einem Genre gehört, doch so perverse Fanatiker wie ich können hier einen Vergleich ziehen, aber dazu nach der Vorstellung der Band.
Die formierte Gruppe nennt sich Damnation Defaced, bestehet aus Philipp Bischoff (Vocals), Lutz Gudehus (Guitar), Lutz (Neeman), Lucas Katzmann (Drums) und Kim-Patrick Friedrichs (Bass), und ist seit 2006 unruhig. 2009 debütierten die Herren mit der EP „Resurrection Stillborn – The Blackes Halo“ und legten bisher eine weitere EP „Slaughter Race“ und 3 Alben vor. Nun kommt im August die neue Scheibe „The Devourer“ auf den Markt und da ich die Band bisher noch nicht am Radar hatte wird es spätestens jetzt Zeit dafür.
Aber zurück zu meinem Vergleich! Das Grundthema der Band ist die Erzählung einer eigenen Sci-Fi-Story verpackt in den deftigen Klängen, welche man dem Melodic Death Metal zurechenen würde. Verziert wird das Ganze dann mit diversen Synthesizer-Sounds und spacigen Soundlandschaften. Ein innovativer Ansatz, welcher mir jedoch schon aus der „Core-Szene“ bekannt ist. Mitunter fällt mir hier direkt die „Earthcore“ Band Call The Mothership ein, welche zu ihrem Album einen eigenen Sci-Fi-Roman veröffentlicht haben. Nichts desto trotz waren waren Damnation Defaced bei der Gründung etwas schneller, was egal ist, da der Punkt ist, dass es anscheinend noch mehr Sci-Fi-Metal Bands da draußen gibt die es zu finden gilt. „The Truth Is Out There“, nicht wahr?
Aber genug herumgespaced und hin zur Musik. Damnation Defaced liefern ein 12 Track langes Album welches einerseits abwechslungsreichen Metal, welcher immer zwischen Death und Black Metal mit ehre melodischen Passagen variiert, andererseits mit „Through Asteroids and Cosmic Dust“ eine wunderbar ruhige Soundlandschaft, welche einen kurzeitig ruhig im Cosmos schweben lässt. Die Vocals sind schön deftig und mit gewaltigen Druck in der Tiefe, wobei in „The Dark Companion“ der Anfang etwas komisch klingt. Im Song „Tiefenrausch“ wird zur Abwechslung auf Deutsch gesungen, was auch wirklich sehr gut klingt und mit interessanter Intensität einfährt.
FAZIT: Wieder einmal eine Band, die mir eigentlich schon früher unterkommen hätte müssen. Die Tracks fetzen und die Synthie-Elemente sind nicht zu viel. Das Gesamtkonzept ist durchaus interessant und jedem Sci-Fi-Fan ans Herz zulegen. Die Verspieltheit welche die Tracks darlegen gibt dem Ganzen seinen Charme. Die Vorgänger von „The Devourer“ werde ich mir auf jeden Fall zu Gemüte führen, da mich diese Scheibe überzeugt hat, dass ich hier Nachholbedarf habe. Dies heißt nur Gutes und daher vergebe ich für dieses Album 9 von 10 Punkten. Ein wirklich gelungenes Metal-Album welches Aufmerksamkeit bedarf um wirklich genossen zu werden.
--> Musikvideo: Damnation Defaced - Between Innocence and Omnivores
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