MARCUS DEML: „Healing Hands“
Es gibt Neues von dem ausgezeichneten Gitarristen Marcus Deml! Der Meister der Saiten, welcher mitunter durch seine Arbeit mit Errorhead und The Blue Poets bekannt ist, hat am 26.11.21 ein neues Solo-Album veröffentlicht, welches ein paar seiner Fans überraschen dürfte. Ganz Solo ist das Album natürlich nicht, denn Ralf Gustke (Drums/Percussion), Arnd Geise (Bass), Tom Aeschbacher (Keys), Frank Meiller (Clarinet) und Kai Fricke (Percussion) haben sich mit Marcus Deml (Electric/Acoustic/Baritone Guitar/Keys/Percussion) zusammengetan.
Herr Fricke hat sich zusätzlich noch dem Mixing gewidmet und HP Mastering erledigte den Rest. Produzent des Albums ist natürlich Herr Deml selbst. Was findet man nun auf der Scheibe mit dem Namen „Healing Hands“ ? Diesmal wird rein instrumental abgeliefert. Insgesamt werden 10 Tracks serviert, in welchen die Gitarre hauptsächlich im Mittelpunkt steht. Das klingt etwas einseitig, doch wer die Gitarrenkünste von Meister Deml kennt weiß, dass jener schon so einige Spielarten abliefern kann mit welchen man nicht rechnet. Abgesehen von der Raffinesse mit welcher die Kompositionen geschrieben wurden sind die einzelnen Gitarrensounds ein wirklicher Hochgenuss.
Dankenswerter Weise findet sich im Booklet des Albums eine ausführliche Beschreibung des genutzten Equipments. Jedenfalls bewegen sich die Songs irgendwo zwischen Math-Rock, World-Music, Jazz und Blues. Klingt wie eine wilde Mischung und das ist es auch, vor allem wenn mit dem Keyboard noch sehr breite Synthsounds hinzugefügt werden. „Healing Hands“ liefert in Richtung Math-Rock ab, während „Querrida“ einen deutlich spanischen Touch hat. „Madre de Moreira“ weitet diesen „Touch“ aus, bis mit dem „Immigrant Blues“ wieder ruhigere Klänge angeschlagen werden.
„Time Traveller“ lässt sich als etwas verspielter Rocktrack beschreiben. In „Si Senor“ und "La Gitana" kommt wieder ein etwas südländischeres Feeling auf bis „Hammerhead“ wieder etwas mehr Druck macht. „Hillbilly Cadenza“ liefert kurz bevor mit „Foggy“ abgeschlossen wird noch ein paar Country-Elemente, was sich bei diesem Titel schon vermuten lies.
Fazit: Auch ohne Vocals liefert Meister Deml auf feinstem Niveau ab. Diesmal singt eben die Gitarre ganz alleine und sie singt auf viele verschiedene Weisen. Das Album ist wirklich sehr abwechslungsreich und alleine durchs Hören dieser Songs kann man als Gitarrist einiges lernen. „Healing Hands“ ist definitiv kein „easy-listening“ Album, es hat jedoch eine sehr fesselnde Wirkung. Die Arrangements mit ihren atmosphärischen Elementen geben eine perfekte Grundlage für die Klänge der Gitarre. Die „Geschichten“ welche die Gitarre erzählt sind schon sehr beeindruckend und daher vergebe ich für „Healing Hands“ 9 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: MARCUS DEML - Healing Hands Playthrough |