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DEMONS OF RUBY MAY: "Demons Of Ruby Mae"

Es ist soweit: Endlich veröffentlicht die 2013 gegründete, britische Band ‚Demons Of Ruby Mae‘ ihr langerwartetes Selftitled-Debütalbum.  ‚Demons Of Ruby Mae‘ besteht aus Jonny Gavin und Adam Rowley. Das Album beginnt mit einem ruhigem, gemessenem Intro, das den unaufgeregten, harmonischen Ton des Albums gleich zu Anfang festsetzt, mit entspannte, weittragenden Gitarrenklängen und wohlig angenehmer, anheimelnder Atmosphäre. ‚To Be Adored‘ klingt einnehmend, eingängig, recht popig, mit sanften Tönen, die wohl durchaus dazu angetan sind, den breiten Publikumsgeschmack zu treffen. ‚Synthesia‘ setzt epischer ein, dabei doch minimalistisch, elektronisch verzerrt, etwas verstörend, mit hintergründigem Beat und dezenten Dancefloor Anklängen, wobei der hohe, gleichsam ekstatische wie zurückhaltende Gesang leicht und unaufdringlich über allem schwebt. ‚Records’ ist eine Nummer, die sich langsam und bedächtig aufbaut, stimmungsvoll und emotional, mit starken, kraftvoll einprägsamen Vocals, und sachtem, harmonischem Grundklang. ‚Young Blood‘ mutet auf simple Art komplex an, mit fließender Atmosphäre, dabei zu Herzen gehend und gefühlvoll. ‚What Is Now‘ beginnt mit atmosphärischen Klängen, dramatisch, dicht und ein wenig verunsichernd, nachgerade schwermütig, mit schleppendem Grundrhythmus und dabei doch zuweilen regelrecht erhebendem, schwerelosem Klang. ‚Beneath The Surface‘ ist balladenhaft, mit den weichen, geradezu schmerzlichen Klängen einer Akustikgitarre, netten kleinen Synthieelementen und natürlich anmutigem Gesang, der gleichsam ungekünstelt wie gekonnt daherkommt. ‚This Is The End‘ klingt einfühlsam, hat etwas von einem ruhigen Lulluby, wiegt den Hörer regelrecht ein mit sanften Klängen und leichtherzigem Feeling. Die Abschlussnummer des Albums schließlich ‚Someday‘ klingt sehnsüchtig erwartungsvoll, transportiert gleichermaßen Trauer und Trost, mit schlichten Pianoklängen und aufbauend hoffnungsvollen Lyriks, die den Hörer solcherart auf nachdenklich optimistische Art verabschieden und ihn in entsprechender Stimmung zurücklassen.

FAZIT: Ein durchaus interessantes Debütalbum, das wohl nicht sein Ziel verfehlen wird, wenn es darum geht möglichst viele Menschen anzusprechen und für sich zu gewinnen. Die Töne, die dem Hörer hier geboten werden sind doch meist eingängig und anschmiegsam, fühlen sich oftmals wie Balsam an, der einem langsam in die Ohren sickert, klingen zuweilen süß wie Honigseim, dann wieder auf vorsichtige, durchaus nicht angriffige Art schmerzlich und intensiv. Ein Album, dass nach Wohlgefallen klingt, niemals überbordend oder gewagt, aber eben auch demensprechend oftmals nahe an der Grenze zur Mittelmäßigkeit, vielleicht etwas zu wenig risikobereit um wirklich bemerkenswert oder herausragend zu sein. Ein Album das man sich gerne anhört, dass einem aber nicht wirklich im Gedächtnis haften bleibt, keine nachhaltigen Spuren im Hörer hinterlässt und solcherart sicherlich einen soliden Anfang für das Schaffen einer jungen Band darstellt. Aber auf jeden Fall gibt es noch Verbesserungspotential und stellt vermutlich nur den Beginn der musikalischen Entwicklung dieser zwei jungen Musiker dar, die hinter ‚Demons Of Ruby Mae‘ stecken. Im Ganzen gibt es dafür 6 von 10 möglichen Punkten.

--> Musikvideo: Demons of Ruby Mae - Beneath The Surface

 
Bewertung:

GENRE: Alternative, Indie, Folk

TRACKLIST:

1. Intro
2. To Be Adored
3. Synesthesia
4. Records
5. Young Blood
6. What Is Now
7. Beneath The Surface
8. This Is The End
9. Someday

VÖ: 26.10.2018
Format: CD / LP / Digital
Label: Lang Branch Records
Vertrieb: Lang Branch Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Florian