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DESPERATE JOURNALIST: „Maximum Sorrow“

Seit „In Search of the Miraculous“ im Jahr 2019 war es etwas still um die Truppe Desperate Journalist. Die aus London stammende Band wurde 2012 gegründet und liefert am 23.07.2021 ihr nun viertes Album namens „Maximum Sorrow“. Bei dem Titel kann man sich schon vorstellen, dass man nun keine allzu lieblichen Klänge zu Gehör bekommt. Das Quartett, bestehend aus Jo Bevan (Vocals), Simon Drowner (Bass), Rob Hardy (Guitar) und Caroline Helbert (Drums), hat mitten in der Pandemie satte 11 Songs aufgenommen und ich habe mir das Ganze einmal durch die Gehörgänge gehen lassen.

Begonnen wird mit dem ruhigen und etwas melancholischen „Formaldehyde“, welches sich aus dezenten Keyboard und Bass-Klängen, sowie hypnotisierenden Vocals zusammensetzt. „Fault“ und „Personality Girlfriend“ folgen darauf mit etwas mehr Dampf, wenn nicht auch dezent funkigem Bass-Sound. Der Gesamtsound erinnert etwas an melancholische Musik aus den 80ern, was mitunter erklärt, warum sich die Band ins Genre Post-Punk einordnet. Bei letztgenanntem Song gibt es eine Passage die sogar etwas an Muse erinnert. „Armageddon“ kommt dann mit etwas ruhigeren Klängen um die Ecke bis „Fine in the Family“ mit eher klassischen Punk-Sound auftaucht. „Utopia“ und „Everything you wanted“ kann man als eher ruhig verträumte Songs beschreiben, welche sich auch textlich eher mit metaphysischen Angelegenheiten auseinandersetzt.

Poison Pen“ folgt und erinnert ab der ersten Note an Bands wie The Cure und Joy Division. Lustiger Weise klingt „The Victim“ nach „Poison Pen“, dann eher nach The Smiths, da es etwas leichtfüßigere Sounds liefert.  „What You`re Scared of“ entschleunigt noch einmal kurz bevor „Was it Worth it“ mit etwas schnellerem Beat das Album beendet.

Fazit: Ich hatte bisher noch kein Album der Band gehört und war überrascht, dass es doch noch junge Bands gibt, welche den sehr melancholischen Stil der vorhin genannten Bands am Leben hält. Man könnte sagen, dass Desperate Journalist eine Mischung aus The Cure, The Smiths, Joy Division bzw. New Order und sogar etwas Depeche Mode liefert, jedoch durch die „Female-Vocals“ dem Ganzen einen komplett eigenen Touch gibt. „Maximum Sorrow“ liefert wirklich eine gewaltige Ladung an Songs für Zeiten in denen man die Melancholie einfach nicht los wird. Man kann sich in den Kompositionen wirklich verlieren und die engelsgleichen Vocals beruhigen einen wirklich sehr. In den etwas schnelleren Nummern schweben die Vocals schon fast durch die Soundlandschaft.

Jedenfalls hat mich dieses Album neugierig gemacht und nun muss ich mir wohl einmal die ganze Diskographie der Band durchhören. Meinerseits gibt es für „Maximum Sorrow“ von Desperate Journalist satte 8 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: Desperate Journalist - Fault

 
Bewertung:

GENRE: Alt-Rock / Post-Punk

TRACKLIST:

1. Formaldehyde
2. Fault
3. Personality Girlfriend
4. Armageddon
5. Fine in the Family
6. Utopia
7. Everything You Wanted
8. Poison Pen
9. The Victim 
10. What You`re Scared Of
11. Was it Worth it

VÖ: 23.07.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Fierce Panda Records
Vertrieb: Cargo Records
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor