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DISTURBED: "Evolution"

Mit ‚Evolution‘ veröffentlichte die aus dem amerikanischen Chicago stammende, 1994 gegründete Band ‚Disturbed‘ ihr nunmehr siebtes Studioalbum; der große Durchbruch war der Band mit ihrem Album ‚The Sickness‘ gelungen, welches bis heute zu den wohl bekanntesten Metal-Alben neuerer Zeit zählt. Vor kurzem machte ‚Disturbed‘ neuerlich auf sich aufmerksam, indes auf eher ungewöhnliche Art und Weise, coverten sie doch den ‚Simon & Garfunkel‘-Song ‚Sound Of Silence‘ – mit einigem Erfolg, wie gesagt sein muss, jedoch zugleich auch zum nicht geringen Erstaunen vieler Fans, die eigentlich härtere Töne von der Band gewohnt waren. Die Band besteht zurzeit aus dem Sänger David Draiman, dem Bassisten John Moyer, Gitarristen und Keyboarder Dan Donegan sowie Dummer Mike Wengren.

Doch nun zum neuen Album selbst. Die Einstiegsnummer ‚Are You Ready‘ beginnt mit einigermaßen elektronischem Feeling, doch auch durchaus harten Industrialartigen Riffs und dem gewohnt markanten Gesang von David Draiman. ‚No More‘ hat einen fast eher hardrockigen Klang, wenigstens was die Musik anbelangt, ist eingängig und vor allem beim Refrain von angenehm epischem Klang. ‚A Reason To Fight‘ ist eine sentimentale, traurige Nummer, mit Akustikgitarre und hohem, schmerzvollem Gesang beginnend, balladenhaft und eindeutig eine der sanftesten, lieblichsten Nummern des Albums. ‚In Another Time‘ geht im Gegensatz zur vorherigen Nummer wieder voll zur Sache – mit einem Rhythmus der den Hörer direkt anspringt und dichten Gitarrenklängen; nichtsdestoweniger klingt vor allem der Refrain überraschend melodisch, fast schon popig. ‚Stronger On Your Own‘ wirkt ansatzweise etwas thrashig, dann wieder stimmungsvoll harmonisch. ‚Hold On To Memories‘ ist wiederum eine ruhige, unaufgeregte Ballade – hier fühlt man sich wieder daran erinnert, dass ‚Disturbed‘ erst kürzlich ‚Sound Of Silence‘ gecovert haben; nichts desto weniger handelt es sich hierbei um einen einfühlsam einprägsamen Song, der die doch recht beachtliche Bandbreite der Band unter Beweis stellt. ‚Saviour Of Nothing‘ mutet irgendwie fragmentarisch zerstört an, mit eindrucksvollen Drums und eingängigen Riffs. ‚Watch You Burn‘ ist wiederum eine ruhige, akustiklastige Nummer – und interessanterweise hört es sich zuweilen so an, als lausche man nicht ‚Disturbed‘ selbst, als vielmehr Jack Black, der sich über ‚Disturbed‘ lustig macht. ‚The Best Ones Lie‘ ist kurz und prägnant, mit dem typischen Klang, wie man ihn seit ‚The Sickness‘ von ‚Disturbed‘ gewohnt ist. Die letzte Nummer des Albums schließlich ‚Already Gone‘ ist gesanglich fast opernhaft, indes die Musik wiederum melancholisch getragen und sanft ist.

FAZIT: Ein Album, dass sowohl altbekannte und bewährte, als auch neue und unerwartete Töne verbindet, auf durchaus gekonnte Art und Weise; ein Album, dass erstaunlich viel auf den Effekt der leisen Töne aufbaut, dabei jedoch auch alteingesessene Fans nicht gänzlich unbefriedigt und frustiert zurücklässt, da auch einige durchaus harte und kantige Sounds präsentiert werden. Im Ganzen genommen muss diesem Album wohl Respekt gezollt werden, weil es zeigt, dass ‚Disturbed‘ mehr ist, als nur das was sie bekannt gemacht hat – dass sie aber zugleich nicht vorhaben, ihren ursprünglichen Klang gänzlich abzulegen oder zu verleugnen. Dafür gibt es alles in allem 8 von 10 möglichen Punkten.

--> Musikvideo: Disturbed - Are You Ready

 
Bewertung:

GENRE: Heavy Metal

TRACKLIST:

1. Are You Ready
2. No More
3. A Reason To Fight
4. In Another Time
5. Stronger On Your Own
6. Hold On To Memories
7. Saviour Of Nothing
8. Watch You Burn
9. The Best Ones Lie
10. Already Gone

VÖ: 19.10.2018
Format: CD / LP / Digital
Label: Reprise/ Warner Bros.
Vertrieb: Reprise/ Warner Bros.
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Florian