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DOOL: „Summerland“

Abgesehen davon, dass die folgend zu besprechenden  Band  eines meiner absoluten Lieblings T-Shirt-Designs rausgehauen hat, war die Debütscheibe „Here Now, There Then“ eine regelrechte Offenbarung für mich. Nun wurde am 10.04.20 der Nachfolger „Summerland“ veröffentlicht und die Rede ist von der in Rotterdam gegründeten Band DOOL.

Der Name der Truppe leitet sich von dem holländischen Wort für „Umherwandern“ ab und wenn man die Musik der Band auf die Lauscher bekommt, versteht man, warum der Name wie die Faust aufs Auge passt. Natürlich waren schon sehr viele auf das zweite Album gespannt, da die Band, bestehend aus Ryanne van Dorst (Vocals/Guitar), Micha Haring (Drums), JB van der Wal (Bass), Nick Polak (Guitar) und Omar Iskandr (Guitar), selbst meinte, dass das Debüt eher als Experiment zu verstehen war, da die Truppe noch gar nicht wirklich wusste wo es hingehen soll. Umso genauer dürfte jetzt feststehen wie DOOL klingt und schon der Opener „Sulphur & Starlight“ beeindruckt mit ruhigen klaren Vocals, welche mystische Metaphern vortragen, sowie mit einem generell mystischen Sound.

„Wolf Moon“ bringt dann etwas mehr rhythmische Abwechslung und der Refrain fährt einem mit seiner mitreißenden Melodie so richtig ins Gebein. Etwas orientalisch wird es in „God Particle“ wenn auch hier sehr feine Rhythmuspassagen zu Gehör gebracht werden. Auf Platz 4 findet man „Summerland“ und der Song zieht einen mit seinen langsamen atmosphärischen Klängen „into the Void“. Hier habe ich speziell das „Umherwandern“ gehört. Die 8 Minuten lange Komposition hat eine derartige Tiefe und ruft sofort Bilder von weiten Landschaften vor dem geistigen Auge hervor. „A Glass Forest“ gibt dann wieder mehr Gas und es fühlt sich an als hätte man vom Gehen zum Laufen gewechselt. „The Well`s Run Dry“ hat irgendwie einen „Western-Kampfszenen“-Touch und erinnert durch das galoppierende Riff zu Beginn eben stark an den Wilden Westen. Bei „Ode To The Future“ war ich mir nicht ganz sicher plötzlich eine 80er Brit-Rock-Band aus Versehen in der Playlist zu haben. Die Nummer kam sehr überraschend und auch mit einem netten Flower-Power-Touch. „Be Your Sins“ hat von Beginn an einen richtig fetten Groove bei welchem kein Nacken ruhig bleiben kann. Abgeschlossen wird mit einem weiteren 8 minütigen Track namens "Dust & Shadow", welcher einen vorerst in Sicherheit wiegt und dann mit leicht Alien-artigen Sounds in das wirkliche Spektakel überleitet.

FAZIT: Was soll ich zu so einem genialen Album noch sagen? Hört es euch selbst an! Theatralischer Rock mit einer verführerischen Stimme und mitreißenden Rhytmen und Soundlandschaften. Wenn man gedanklich für kurze Zeit einmal verreisen muss, dann ist DOOL eine wunderbare musikalische Möglichkeit. Somit gibt es für „Summerland“ von mir 10 von 10 Punkten. Bitte mehr davon ! 

--> Musikvideo: Dool - Wolf Moon

 
Bewertung:

GENRE: Dark Rock

TRACKLIST:

1. Sulphur & Starlight
2. Wolf Moon
3. God Particle
4. Summerland
5. A glass forest
6. The well´s run dry
7. Ode to the future
8. Be your sins
9. Dust & shadow

VÖ: 10.04.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Prophecy Productions/ Soulfood Music
Vertrieb:
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor