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DUCHAMP: „Slingshot Anthems“

Was passiert wenn man Bassisten Christian Kruse (Adam Angst, Waterdown, Schrappmesser, Pendikel), Drummer Benni Thiel (Schrottgrenze und Jochen Distelmeyer), Gitarristen Peter Tiedeken (One Man And His Droid, The Robocop Kraus und Station 17) und Sänger Ingo Knollmann von den Donots auf einen Haufen wirft? Es entsteht die Supergroup Duchamp und direkt ein Album namens „Slingshot Anthems“, welches am 20.08.2021 veröffentlicht wird.

Was kann man sich nun unter den „Slingshot Anthems“ vorstellen? Das Erste was mir bildlich in den Kopf kam war ein kleiner Punk, der mit seiner Schleuder auf mich zielte und dann sah ich das Cover, welches so ca. genau meinen Gedanken darstellte. Punkig wie das Cover klingt auch die Musik die man auf der Scheibe findet, nur handelt es sich um große Punk,s die mit harten Riffs so richtig fein zerlegen. Als würden die 4 Teile des Quartetts einzeln nicht schon in genügend Bands spielen haben sie sich für ein paar Songs noch zusätzliche Gastmusiker geholt.

Jason Shevchuk (Kid Dynamite / None More Black), Dave Smalley (Dag Nasty / All / Down By Law), Stephen Egerton (Decendents) und Brian McTernan (Battery / Be Well) haben sich zur Truppe beigemengt und bei verschiedenen Songs mitgewerkt. Das Resultat ist frischer Punk mit ganz schön Wumms. Auch wenn einige Songs mir auf gewisse Art und Weise zu nahe am Pop-Punk sind, muss ich als Fan der eher Hardcore-Punk-Szene zugeben, dass die insgesamt 13 Songs gewaltig fetzen.

Ingo Knollmann dürfte den Traum in der Formation ein Album zu produzieren schon lange gehegt und geplant haben, da die Ausführung im Endeffekt absolut gelungen ist. Die Drums scheppern, die Gitarren fahren direkt durchs Gebein und man hätte beim Hören am liebsten einen fetten Pogo im Wohnzimmer. Man merkt, dass die Truppe nicht nur Ahnung vom Punk der 2000 am Radar hat, sondern auch die Wurzeln des Genres kennt. Die Bandmitglieder bringen ja offensichtlich genug an Vorwissen mit. Die Kooperationen lockern das ganze Album noch etwas auf und ich muss sagen, dass ich „Non-Exister“ mit Stephen Egerton absolut feiere.

Fazit: Ich war ja eigentlich bei den letzten Sätzen schon beim Fazit angekommen und kann daher meine Lobrede nur fortsetzen. Beim Hören des Albums kam bei mir ein Gefühl auf, welches ich seit meiner „Skaterboy-Zeiten“ nicht hatte. Andererseits hatte ich wirklich schwer das Bedürfnis einen Moshpit anzureißen. Schön, dass die Herren Zeit gefunden haben uns so ein feines Debütalbum zu liefern. Jenes hat definitiv 8 von 10 Punkten verdient. 

--> Musikvideo: DUCHAMP feat. Jason Shevchuk - The Art of Defiance & Old Dogs Don't Die

 
Bewertung:

GENRE: Punk

TRACKLIST:

1. I Wanna Be Your Tool
2. The Art Of Defiance ft. Jason Shevchuk
3. Non-Exister ft. Stephen Egerton
4. Teeth Gone Missing ft. Dave Smalley
5. Video Games And Coffee
6. Black Water 
7. Train Dodge ft. Brian McTernan 
8. Old Dogs Don`t Die 
9. Nobody Ever Said Fuck The Fire Department
10. Don`t Pass The Torch 
11. 50 Seconds of PMA
12. The Good Flight 
13. Chopper, Sic Balls! 

 

VÖ: 20.08.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Solitary Man Records
Vertrieb: End Hits Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor