BOB DYLAN: „Rough and Rowdy Ways“
Nach 3 Jahre des Wartens meldet sich eine Legende zurück! Meister Bob Dylan hat am 19.06.2020 sein nun 39. Album namens „Rough and Rowdy Ways“ veröffentlicht und somit seit 2016 zum ersten Mal wieder Eigenkompositionen geliefert.
Somit stürzen wir uns direkt in die Wunderwelt des unvergleichlichen Musikers. Begonnen wird das Album mit „I Contain Multitudes“ welches sich musikalisch so wie textlich etwas zwiegespalten zeigt, was dem Titel ja alle Ehre macht. Dylan singt über einzelne Facetten die einem Menschen eigen sein können und erklärt eben den Titel des Songs.
Der vorab schon veröffentlichte Song „False Prophet“ folgt und bringt etwas mehr Blues, sowie eine sehr motivierte klare Stimme, was bei den teilweise gemurmelten früheren Vocals des Sängers schon auffällt. „My Own Version Of You“ hat mich persönlich an ruhigere Nummern von Delbert McClinton erinnert, wenn der Nummer auch etwas Tom Waits artiges anhaftet, wobei man diese Vergleiche auch einfach lassen könnte und sich mit dem Fakt, dass es einfach verdammt feiner Bob Dylan ist, zufrieden geben.
„I`ve Made Up My Mind To Give Myself To You“ ist eine wirklich berührende Nummer in welcher Dylan eine Katharsis hinsichtlich einer Liebesbeziehung darlegt und sogar etwas seine rauchige Stimme etwas stärker herausholt. „Black Rider“ hat mich ersönlich sehr angesprochen, was nur dafür spricht, dass der Song speziell Menschen mit exzentrischen Lebensstil anspricht. Mit „Goodbye Jimmy Reed“ wird dann wieder etwas mehr Fahrt auf, bis „Mother of Muses“ entschleunigt. „Crossing the Rubicon“ liefert eine Blues-Rock Nummer wie man sie vom Meister erwartet, bis „Key West (Philosopher Pirate)“ mit einer kleinen Ode an die wirklich schöne Gegend von Key West extremes Fernweh auslöst.
Zum Abschluss liefert Dylan mit „Murder Most Foul“ eine Erzählung über den Mord an President Kennedy, wenn auch jener nicht im Fokus steht, sondern die grundlegenden Motive für solch einen Mord.
FAZIT: Ich bin ehrlich gesagt etwas überfordert damit ein Urteil über ein Werk von Bob Dylan zu fällen, da er für mich nicht nur Musiker, sondern Gesamtkunstwerk ist. Was er nie verloren hat ist seine kritische Einstellung gegenüber vielen aktuellen Themen und ich singe bis heute „The times they are a changing“ mit voller Inbrunst, denn die Lyrics sind bis heute gültig. Solch eine Nachhaltigkeit habe ich auch in diesem Album wieder gefunden und Dylan hat es wieder geschafft mich in meinem Sessel zu bannen und ihm ungestört zu lauschen. Ein Meisterwerk von einem der bedeutendsten Künstler unserer Zeit! 10 von 10 Punkten !
--> Musikvideo: Bob Dylan - False Prophet |
