KYLE EASTWOOD: „Eastwood Symphonic“
Es passiert doch eher selten, dass sich ein Album in meine Hände verirrt,
welches eher der klassischen Musik zu zuordnen ist. Als ich aber las, dass der
Sohn des legendären Clint Eastwood sich einem ganz speziellen Projekt gewidmet
hat, musste ich zuschlagen. Am 01.09.2023 wurde das Album „Eastwood Symphonic“ von
Kyle Eastwood veröffentlicht und die enthaltenen 12 Tracks nehmen wir nun unter
die Lupe.
Bevor wir aber direkt auf die Kompositionen eingehen, sollte einmal
erklärt werden wie es zu dem Album kam. Kyle Eastwood fühlte sich zwar in seinen
jungen Jahren auch zur Welt des Vaters hingezogen und studierte Film, doch
schlussendlich fand er in der Jazz-Musik sein wahre Heimat. 1998 legte er sein
erste Solo-Album vor und natürlich komponierte er auch Filmmusik für seinen
Vater. Um genau diese Filmmusik soll es nun gehen, denn zu Ehren seines Vaters
hat sich Kyle Eastwood daran gemacht eine Neuauflag der bekanntesten Soundtracks
mit einem Orchester neu zu interpretieren. Natürlich hat es sich der Musiker
nicht nehmen lassen dem Ganzen seinen eigenen jazzigen Touch beizumengen und das
Resultat ist wirklich beeindruckend.
Die „Eastwood Overture“ steht zu beginn des
Albums und beeindruckt von der ersten Sekunde an mit einem massiv vollem Klang.
Das Hauptthema des 1973 veröffentlichten Film „Magnum Force“ wartet mit einem
interessanten Groove auf, bis mit „Gran Torino“ eine Mischung aus
melancholischen und hoffnungsvollen Melodien serviert wird. „Eiger Sanction“
bringt etwas ruhige leichtfüßige Klänge, welche von etwas souligen Einsätzen von
Gitarre und Piano verfeinert werden, bevor mit „Doe Eyes“ aus „The Bridges of
Madison County“ gewaltig Spannung aufgebaut wird.
Das Hauptthema von „The Good, the Bad and the Ugly“ treibt einem die Gänsehaut auf, doch jene legt sich bei
den schmeichelnden Melodien von „Unforgiven“ relativ schnell. Mit „Letters from
Iwo Jima“ bekommt man etwas Swing vorgelegt und „Dirty Harry“ bringt auch etwas
mehr Schwung als man glauben mag. „Changeling“ schleicht sich ruhig an, bäumt
sich 3 mal auf und endet mit einem kräftigem „Wumms“. „Flags of Our Fathers“
bring nochmal eine gewaltige Ladung Nostalgie, bevor das Album mit dem
legendären Hauptthema von „A fistful of Dollars“ und dementsprechendem
Gänsehautgefühl abgeschlossen wird.
Fazit: Ich bin wirklich sehr begeistert von
der wundervollen Hommage an Clint Eastwood. Kyle Eastwood hat hörbar Herzblut in
dieses Album gesteckt und das Resultat ist simpel gesagt sehr gut gelungen. Beim
Hören der Originale hat man schon Gänsehaut bekommen und das Kopfkino zeigte
einem Szenen aus den dazugehörigen Filmen. Die Neuinterpretationen liefern nicht
nur genanntes Kopfkino, sondern obendrein noch frischen Wind, welcher das
nostalgische Gefühl noch einmal verstärkt. Die Eastwood-Familie ist ein eigener
Schlag von Künstlern und es ist schön zu sehen, dass sich das Talent von
Generation zu Generation erhält, wenn nicht sogar verstärkt. Ich ziehe meinen
Hut von Kyle Eastwood und vergebe 10 von 10 Punkten.
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