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EELS: „Extreme Witchcraft“

Manchmal muss auch ein eingesessener Metaller wie ich etwas entspannte Musik hören und wenn es soweit ist greife ich gerne auf den guten alten leichtfüßigen Sound der experimentellen 70er-Jahre. Genau solch leichtfüßige Musik habe ich vor kurzem vor die Nase gelegt bekommen. Die Band Eels ist ein Projekt des Masterminds Mark Oliver Everett, welcher uns seit 1991 mit seinen Kollegen mit genialen Kompositionen verwöhnt. Am 28.01.2022 gab es mit „Extreme Witchcraft“ Nachschub und zwischen der Menge an deftigen Veröffentlichungen derzeit fand ich im 14. Studioalbum der Band eine nette Auszeit.

Begonnen wird mir dem rockigem „Amateur Hour“ welches schon fast an etwas weniger Country-geprägte CCR erinnert. „Good Night On Earth“ folgt mit einer schön fuzzigen Gitarre und getriebenen Drum. Zwischendurch bekommt man in dem Song auch ein paar Synthesizerklänge um die Ohren gehauen. Nach dem man durch den doch eher schnelleren Song geflitzt ist entschleunigt „Strawberries & Popcorn“.

Der Song wiegt einen mit entspannten Gitarrenslides in Sicherheit, während textlich das Verlangen der im Titel enthaltenen Nahrungsmittel beschrieben wird. Generell sind die Texte sehr erheiternd, da sie hier und da belanglos wirken, schlussendlich dann aber doch gut durchdacht sind. In „Steam Engine“ bekommt man einen etwas souligen „Dance-Track“ geliefert bevor dann mit „Grandfathers Clock Strikes Twelve“ schon fast funkige Hip-Hop-Klänge vernehmen darf.

Stumbling Bee“ geht es dann wieder etwas ruhiger an. Das Lied klingt wirklich so wie man sich den Zustand einer leicht benebelten Biene, denn der Sound wirkt sehr getragen und erinnert im Gesamten an etwas betrunkene Beatles. Nach dem Song kommt „The Magic“ und hier geht es wieder etwas rockiger zu. Mit etwas neuzeitlicher Verzerrung geht es dann in „Better Living Through Desperation“ bevor „So Anyway“ mit einschläfernd entspannten Lo-Fi um die Ecke biegt. „What It Isn`t“ wirkt zu Beginn wie eine Ballde aus den 50-60ern, entwickelt sich dann aber langsam in einen heftigen Dance-Track. Bevor „I Know You`re Right“ das Album in eher bluesiger Manier beendet wird mit „Learning While I Lose“ nochmal etwas Melancholie in fröhlichem Gewand gebracht.

Fazit: Ich hatte keine Ahnung was ich auf diesem Album hören würde und schlussendlich wurde haben mich die freundlichen, experimentellen Songs von Eels wirklich mitgerissen. Beim Hören kommt direkt gute Laune auf und die verschiedenen Gitarreneinstellungen und Synthesizer machen das Ganze erst richtig fein. Die Rhythmussektion liefert solid tanzbare Rhythmen und bei groovigen Passagen zappelt das Tanzbein schon gewaltig. „Extreme Witchcraft“ ist jetzt kein „Hexenwerk“ aber auf jeden Fall ein gut gelungenes Album für entspannte Zeiten. Somit vergebe ich 7 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Alternative/ Indie

TRACKLIST:

1. Amateur Hour 
2. Good Night On Earth
3. Strawberries And Popcorn
4. Steam Engine 
5.Grandfather Clock Strikes Twelve 
6.Stumbling Bee
7.The Magic 
8. Better Living Through Desperation
9.So Anyway
10. What It Isn`t
11. Learning While I Lose 
12. I Know You`re Right

--> Musikvideo: EELS - Good Night On Earth

 

VÖ: 28.01.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: E Works Records
Vertrieb: PIAS
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

Rezension --> EELS: "The Deconstruction"

--> EELS: "Earth To Dora"