Elbow: „AUDIO VERTIGO“

Gregor Eder

Am 22.03.2024 durfte man der brittischen Alternative-Rock Band ELBOW zu ihrem 10. Studioalbum gratulieren. Die schon seit 1997 bestehende Band ist ein Garant für interessante Rockmusik und die insgesamt 12 neuen Songs bringen einen ganz interessanten Vibe mit sich. Gestartet wird mit „Things I`ve Been Telling Myself For Years“ und schon hier wird einerseits musikalisch ein interessanter Groove vorgelegt, andererseits durch den Text wiederum zur Reflexion angeregt.

Schon mit dem zweiten Song „Lovers` Leap“ wird das Thema Liebe angesprochen, aber dafür mit einem interessanten Rhythmus und zärtlichen Vocals, welche mit einem netten Chorus-Effekt bearbeitet wurden, verwöhnt. Das sich die Band selbst nicht zu ernst nimmt wird einem dann in „(Where Is It)“ klar, denn bei diesem 27 Sekunden Track dürfte es sich um eine aufgenommene Situation im Proberaum handeln, welcher dokumentiert wie die Band gemeinsam komponiert.

Bewertung: 10 von 10 Punkten

GENRE: Alternative Rock
VÖ: 22.03.2024
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Polydor
Vertrieb: Universal
Rezensent: Gregor

Nach diesem Zwischenspieler wird es dann kurzzeitig etwas elektronischer, denn „Balu“ wartet mit unerwarteten Synthesizer-Einsätzen auf. Im Anschluss wird mit „Very Heaven“ wieder etwas entschleunigt, dafür aber auch fast etwas bluesig herum-gegrooved. Der Song wirkt etwas stetig, wird aber durch die wiederkehrenden Gitarren-Phrasen erst richtig interessant und nicht monoton.

Nach der doch recht stetigen Nummer bekommt man mit „Her To The Earth“ eine schon fast funkige Komposition vorgelegt, welche durch den eingängigen Rhythmus direkt zum Tanzen anregt. „The Picture“ legt dann kurzzeitig vom Tempo her noch einen Zahn zu, doch dann wird es mit dem Zwischenspieler „Poker Face“ wieder etwas getragener. Hier hat sich auch der Schlagzeuger etwas mehr an einem klassischen J-Dilla-Beat festgehalten, was für einen dezenten „Lo-Fi-Vibe“ sorgt.

Die leicht halligen Vocals passen wirklich bestens über den dahin stapfenden Rhythmus. Nachdem „Poker Face“ kommt es zum „Knife Fight„, welcher mit einem fetten Bass-Sound aufwartet und weniger brutal klingt, als man annehmen würde. Kaum hat es sich „ausgekämpft“ gibt es mit „Embers Of Day“ noch einen kurzen ruhigen Zwischenspieler, bevor „Good Blood Mexico City“ an gestartet wird. Hier bewegt sich die Band mit dem Mainriff schon fast in Richtung Math-Rock, wenn auch mit Einsatz von deftigem Muff-Effekt gearbeitet wird. Abgeschlossen wird das Album mit „From The River“ und hier bekommt man nochmal eine Ladung an Experimental-Rock serviert.

Fazit:

Was soll ich sagen? Das Album bringt Nummern zum Entspannen, aber auch eingängig emotionale Klänge, welche zum Nachdenken anregen. Speziell der Einsatz von diversen Effekten und der freie Umgang mit dem Einsatz der Instrumente macht die Kompositionen erst so richtig schmackhaft. ELBOW wissen einfach, wie man ein wirklich feines Rock-Album produziert, denn die Gesamtdynamik sitzt, die Liedzeilen bleiben im Gedächtnis und jeder Song bringt einen ganz eigenen Flair mit sich. Alles in allem kann ich nur zu so einem feinen Album gratulieren und vergebe daher 10 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Things I`ve Been Telling Myself For Years
  2. Lover`s Leap
  3. (Where Is It)
  4. Balu
  5. Very Heaven
  6. Her To The Earth
  7. Te Picture
  8. Poker Face
  9. Knife Fight
  10. Embers Of Day
  11. Good Blood Mexico City
  12. From The River
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