ELVIS PRESLEY: „Where No One Stands Alone“
Elvis lebt! Die folgenden Zeilen könnten die Verschwörungstheoretiker wieder zum Diskutieren bringen, wobei kein Grund dazu besteht. Also bevor jene loslegen zu theoretisieren beginnen wir mit den harten Fakten. Am Freitag dem 10.8.2018 werden 14 originale Tracks des Kings veröffentlicht, welche nicht beeindruckender sein könnten. Wer nun denkt: „Nicht schon wieder eine Best-Of CD.“ kann sich wieder einkriegen. Bei diesem Album handelt es sich um eine Mixtur aus original Performances der Rocklegende und neu aufgenommenen Instrumental- und Vocalparts. Natürlich sind die neu hinzugefügten Elemente nicht einfach von irgendwelchen Musikern oder Sänger/innen produziert worden. Joel Weinshanker, Lisa Marie Presley und Andy Childs haben sich hinter die Produktion dieses Werkes geklemmt und mit Presley Alumnae, Darlene Love, Cissy Housten, The Imperials und The Stamps einer oft wenig beleuchteten Seite des Kings wieder etwas leben eingehaucht. Jeder kennt die Klassiker „Jailhouse Rock“, „Love me tender“ etc., und unendlich viele Cover-Bands, wie z.B. The Ridin Dudes, Lee`s Revenge, Buffallo Bills und einige mehr, touren durch die Lande um das Erbe weiterzutragen, doch die Liebe des Kings zu Gospel kommt doch eher selten zum Vorschein.
Genau hier setzt das neue Album „Where No One Stand Alone“ an und beim Hören merkt man, dass hier Menschen an Material gearbeitet haben, welches ihnen sehr viel bedeutet. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf steigt einem die Gänsehaut auf, wenn man den titelgebenden Track hört, in welchem Lisa Marie Presley ein herzergreifendes Duett singt. „It was a very powerful and moving experience to sing with my father“ meint des Königs Tochter selbst dazu. Mit Liedern wie „Crying in the chapel“, „Stand by me“ (nicht zu verwechseln mit Ben E. King), „Bosom of Abraham“ und „You`ll never walk alone“ sind auf diesem Album eben nicht die Klassiker zu finden. In feinster gefühlvoller Art lauscht man den alten Aufnahmen in neuem Gewand und man merkt in der Art wie Presley die Lyrics vorträgt, dass es für ihn zu 100% natürlich war so zu singen. Er war in dieser Musik einfach in seinem Element. Er selbst meinte dazu: „Since I was two years old, all I knew was gospel music. It became such a part of my life, it was as natural as dancing. A way to escape my problems, and my way of release.” Amazing Grace" ist als Abschluss auf dem Album zu finden und lässt nocheinmal Gänsehaut aufkommen.
FAZIT: Ich stehe "neuen" Alben von verstorbenen Musikern immer kritisch gegenüber, da nicht wirklich zu 100% bestätigbar ist, dass jene mit diesem Vorgehen zufrieden gewesen wären, doch dieses Album ist eine Ausnahme. Es fühlt sich an als hätte Lisa Marie ihrem Vater Respekt zollen wollen und um dies zu tun hat sie mit den anderen Producern eine wahnsinnig feine Scheibe für Elvis-Liebhaber hervorgebracht. Die Kooperationen sind wirklich gelungen und wenn man nicht wüsste, dass Elvis tot ist, dann würde man rein von der Qualität davon ausgehen, dass es sich um eine neuzeitliche Aufnahme handelt. Dies ist wirklich bewundernswert, da die Recordings der Stimme des Kings doch schon etwas älter sind und man muss wirklich die Arbeit des Tontechnikers hervorheben und speziell preisen. Es hört sich durchgehend homogen an und vorallem lebendig. Das die Performances der "neuen" Musiker von höchster Qualität sind steht außer Diskussion und hinzu kommt noch, dass all diese ehem. Kollegen der Legende ihre nostalgischen Gedanken auf diesem Album ausleben konnten. Man merkt einfach, dass diese Produktion nicht eine nochmalige Ausbeutung des Rufes der Legende seitens des Labels ist, sondern eine ehrliche und schöne Homage an eine der größten Musikerlegenden die die Welt je sehen durfte. Daher gibt es von mir 10 von 10 Punkten und ich freue mich schon die Vinyl in meiner Sammlung begrüßen zu dürfen. |
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