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EMIGRATE: „The Persistence Of Memory“

Was macht Meister Richard Kruspe, wenn er gerade nicht mit Rammstein durch die Welt tourt? Genau! Er arbeitet an seinem eigenen Projekt namens EMIGRATE weiter. Am 12.11.2021 veröffentlichte der Musiker sein nun schon 4. Album unter dem Namen und das Werk hat er „The Persistence Of Memory“ getauft. Insgesamt 9 Tracks wurden mit dieser Scheibe veröffentlicht und genau jene werden wir uns nun etwas zu Gemüte führen.

Begonnen wird mit „Rage“ und hier werden sehr spacige Töne angeschlagen. Der Song klingt zwar minimal von der Gitarre her nach Rammstein, was nicht gerade verwunderlich ist, jedoch ist die gesamte Komposition um ein Stück komplexer, als die Songs der Ursprungsband von Kruspe. Direkt nach dem Opener wird man von einer bekannten Stimme überrascht, denn Till Lindemann hat sich mit Kruspe zusammengetan und ein geniales Cover des Klassikers „Always On My Mind“ produziert. Die Version schlägt für mich zwar nicht das Cover von Elvis, man muss jedoch trotzdem sagen, dass die Nummer schon sehr gut gelungen ist.

Nach dem kleinen Ausflug in die Welt der Cover geht es mit „Freeze My Mind“ wieder zurück zu den originellen Kompositionen von Kruspe. Der vorhin genannte Song ist etwas popig geworden, was jedoch durch den darauf folgenden Song „Yeah Yeah Yeah“ wieder wett gemacht wird. „Come Over“ bringt die zu Beginn erwähnte „Spacigkeit“ zurück und bringt lyrisch gesehen einen interessanten Schrei nach Nähe. Mit „You Can`t Run Away“ werden dann von den Synthesizern bzw. Keys interessante Sounds vorgelegt, welche sich Stück für Stück mit der soliden Gitarrenline und den stampfenden Drums zusammenfinden.

Hypothetical“ geht noch einmal versteckt in eine elektronische Richtung, wenn auch von der Gitarre etwas härtere Klänge als in den Songs zuvor angeschlagen werden. Bevor das Album mit dem getragenen „Let You Go“ abgeschlossen wird bringt „Blood Stained Wedding“ nochmal eine etwas „spooky“ Atmosphäre auf.

Fazit: Ich durfte mich ja auch schon mit den vorigen Emigrate Alben auseinandersetzen und mittlerweile muss ich sagen, dass Herr Kruspe zwar sehr viele Elemente nutzt, jedoch einen klar ihm eigenen Stil aufweist. Das ist einerseits gut, andererseits führt es dazu, dass die Kompositionen etwas abgedroschen wirken. Bis zur Hälfte des Albums war ich sehr aufmerksam, doch bis zum Ende schwand meine Begeisterung etwas. Im Großen und Ganzen ist „The Persistence Of Memory“ ein sehr gelungenes Album, mir jedoch etwas zu eintönig. Etwas mehr rhythmische Abwechslung würde den Arrangements gut tun. Schlussendlich vergebe ich für des 4. Studioalbum von Emigrate 7 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Emigrate - Freeze My Mind

 
Bewertung:

GENRE: Metal

TRACKLIST:

1. Rage
2. Always On My Mind ft. Till Lindemann
3. Freeze My Mind
4. I`m Still Alive
5. Come Over
6. You Can`t Run Away 
7. Hypothetical
8. Blood Stained Weeding 
9. I Will Let You Go

VÖ: 12.11.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Sony Music
Vertrieb: Sony Music
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor