ENFORCER: „Zenith"
Nicht nur aus Växjö (DEVIL´s GUN) sondern auch aus Arvika gibt es akutell Neues zu hören. Anscheinend dürfte es momentan in Schweden ein vermehrtes Rückbesinnen auf den guten alten Heavy Metal geben. Das nun schon seit 2004 durch die Gengend ziehende Quartett namens ENFORCER, welches aus Olof Wikstrand (Vocals/Guitar), Jonas Wikstrand (Drums, Backing Vocals, Keyboard), Tobias Lindqvist (Bass) und Jonathan Nordwall (Guitar) besteht, veröffentlichte am 26.04.2019 ihr fünftes Studio-Album namens „Zenith“. Die mittlerweile gut etablierten Metaller sind ein wichtiger Teil der sogenannten New Wave of Traditional Heavy Metal, welche ich am Anfang als Rückbesinnung bezeichnet habe.
Schon im Review zum neuen Album der Kollegen von Enforcer, nämlich den etwas jüngeren Devil`s Gun, habe ich eine gewisse Ähnlichkeit zu Judas Priest etc. konstatiert, welche hier ebenso wieder schlagend wird. Die Musik der Band erinnert stark an die New Wave of British Metal, wobei man sagen muss, dass die momentanen Studio-Standards dem Ganzen ganz andere Möglichkeiten eröffnet. Aber genug Fachsimpelei und hin zur den auf dem Album enthaltenen Tracks.
Der Opener Track nennt sich „Die for the Devil“ und man möge nun vermuten, dass einem gleich zu Beginn heftig düsteres Gitarrengedresche erwarte, doch da täuscht man sich. In schon recht Glam-Metal lastiger Manier wird der Track eröffnet, bevor er kurzzeitig in ein ruhiges cleanes Gitarreriff abtaucht, aufbaut und im Refrain mündet. Dieser Stil hält sich auch noch bei dem zweiten Track „Zenith of the black sun“. Etwas wilder wird es dann mit dem Track „Searching for you“ welcher schon näher an den etwas späteren Judas Priest dran ist, aber doch auch an Iron Maiden erinnert. Kaum ist man von der deftigen Double-Bass durchmassiert worden wird es mit einer Rock-Ballade, welche schon eher in Richtung Boston oder auch Journey geht, weiter. Möglicherweise sind es die Keyboardpassagen und die langgezogenen Melodien, welche mich an vorhin genannte Bands erinnern. „Sail On“ bringt dann wieder etwas funkigere Elemente ins Spiel, welche aber auch gekonnt in mit klassischen Melodic-Metal Elementen verknüpft werden. Textlich bewegen sich auch Enforcer stark zwischen Okkultem und Hymnischem, wobei zwar immer eine klare Message vorhanden ist, jene dann aber auch wieder ganz eigen ausgelegt werden kann.
FAZIT: Ich bin oft mit den fröhlichen Harmonien solcher Metal-Bands überfordert, da mir eben die Fröhlichkeit oft nicht mit Titeln wie „Die for the Devil“ kohärent erscheint, doch ENFORCER haben ein derartig breites Repertoire wenn es um „old-school“-Metal-Elemente geht, dass mir vorhin erwähnter Punkt beim Hören gar nicht in den Sinn kommt. Die bei Devil`s Gun konstatierte Monotonie ist hier überhaupt nicht vorhanden und jeder Song bringt einen interessanten Aufbau und Mix an Riffs mit sich. Somit bleibt nur zu sagen, dass ENFORCER ein Muss für alle Freunde des guten alten Metals sind und das neue Album hat auf jeden Fall 9 von 10 Punkten verdient.
--> Musikvideo: ENFORCER - Regrets |
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