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EXIT TO EDEN: Love and other nightmares“ -EP-

Im frischen Album der britischen Hard-Rockern von Magnum nennt sich der erste Track „Where are you Eden?“ und das folgende Herren-Quartett welches sich Exit to Eden nennt dürfte die Antwort wissen. Doch vorher noch ein kleiner Warnhinweis! Bei Exit to Eden handelt es sich nicht um das symphonische Metal-Quartett Exit Eden, welches Tracks wie „Unfaithful“ von Rihanna oder „Frozen“ von Madonna covern, sondern um eine Truppe aus Wien, welche schon seit 2002 am werkeln ist. Natürlich freue ich mich immer, wenn ich als „Außenkorrespondent“ für den Norden auch etwas von unserer lokalen österreichischen Musik unterbringen kann, vor allem, wenn es sich um eine Band handelt, welche schon Bands wie New Model Army, Combichrist oder auch Tanzwut supported hat.

Aber genug von der Heimatglorifikation hin zu den Herren Bernie Pfeiffer (Vocals), David Guger (Guitar), David Marzio (Bass) und Werner Svaricek (Drums). Auch wenn die Band schon vor 17 Jahren gegründet wurde, dauerte es dann doch bis 2009 bis die Truppe sich gut gefestigt hatte und 2010 wurde dies mit „See you on the other side“ kund getan. 2015 wurde dann mit Album Nummer 2 nachgelegt und im neuen Jahr gibt es nun die EP „Love and other nightmares“, welche sich mit ihren 7 Tracks an die eher düstere Seite des Rock`n`Roll hält, wenn auch das Intro mit einem fetten Trap-Bass auch gut als nicer Rap-Trap durchgeht. (Kurze Anmerkung: Als Österreicher seinen Dialekt aus dem Englischen herauszubekommen ist nicht einfach, doch das Intro ist ein gutes Beispiel dafür, wie man es richtig machen kann, auch wenn hier und da die weiche Betonung des Wienerischen hervorblitzt.)

Gleich nach dem Intro wird man mit „Goth`n`Roll Head“ begrüßt, welches einem im ersten Moment an Marilyn Manson denken lässt, wobei dann die Gitarrenriffs wieder Richtung Misfits oder Danzig gehen, einen kleinen Touch Kyuss enthalten und dann der Refrain in seiner Simplizität etwas an Sounds von The Cure erinnern. Genaugenommen erinnert der Gitarrensound etwas an „Fascination Street“. „Love at first Hate“ wurde schon vorab als Single released und hier lässt sich die Instrumentalsektion die erste Minute freien Lauf. Mein erster Gedanke war witziger Weise, dass der marschierende Beat schon etwas typisches Alt-Industrial lastiges hat, oder besser gesagt an die Neue Deutsche Härte, vermischt mit etwas von Depeche Mode, aber auch Feeling B (falls die jemanden noch etwas sagen). Da ich mich jetzt schon vor Vergleichen überschlage gehen wir direkt zum Fazit.

FAZIT: Die österreichische Metal-Szene ist mittlerweile ja auch schon vielseitig und daher kann man selbst mit guter Motivation nicht alles auf dem Schirm haben. So muss ich gestehen, dass diese EP das erste Material ist, welches ich mir genauer angehört habe und ich gestehe ich bin verdammt nochmal begeistert. Für mich beinhält die EP seine doomigere Seite in „Exorcizamus Te“, seine melancholische Seite in „Without that pain“ und so weiter. Es ist einfach alles da was ich mir für ein ausgewogenes Album wünsche und jeder Fan der 80-90er Rock/Goth-Musik wird sich mit Exit to Eden sehr wohl fühlen. Daher gibt es von mir satte 10 von 10 Punkten. Grüße raus an die Herren: Ich hoffe wir teilen uns auch noch irgendwann die Bühne!

 
Bewertung:

GENRE: Goth“n“Roll/ Gothic Rock

TRACKLIST:

1. Intro
2. Goth`n`Roll Head
3. Love at first hate
4. Exorcizamus Te
5. Without that pain
6. Bad day
7. Ems

VÖ: 17.01.20
Format: CD / Digital
Label: NRT- Records
Vertrieb: Oomoxx Media
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

--> Musikvideo: Exit to Eden - Without That Pain