EXTREME: „Six“
Wenn eine Band mit einem Album namens „Pornograffitti“ berühmt wird, dann weiß man, dass es extrem werden könnte. Die 1985 gegründete Truppe EXTREME hat schon so einiges hinter sich. Ursprünglich bestand die Band aus Gary Cherone (Vocals), Nuno Bettencourt (Guitar/Keys/BackingVocals), Peter Hunt (Guitar/BackingVocals), Hal Lebeaux (Rhythm Guitar/BackingVocals), Paul Mangone (Bass/BackingVocals) und Paul Geary (Drums), doch über die Zeit hat sich die Besetzung gewaltig geändert. In den 90ern fand sich der legendäre Mike Mangini an den Drums bis sich die Band für satte 8 Jahre zurückzog. Nach der Rückkehr 2004 wechselten die Musiker noch etwas bis sich 2007 wieder eine feste Besetzung mit Cherone, Bettencourt, Pat Badger (Bass/Backing Vocals) und Kevin Figueiredo (Drums), einfand.
In genau dieser Konstelation wurde weiter gearbeitet und so durften sich Fans am 09.06.2023, nach satten 15 Jahren des Wartens, wieder auf ein neues Album freuen. Das neue Werk trägt den Namen „Six“ und wie man am Namen schon erkennt handelt es sich um das sechste Studioalbum der Band. Begonnen wird die Scheibe mit „Rise“ und schon hier bekommt man eine geballte Ladung an Hard Rock serviert. Dies ist nicht verwunderlich, denn Meister Bettencourt hat in den vergangenen Jahren definitiv nicht geschlafen. Der Gitarrenmeister zaubert so einiges aus seinem Griffbrett hervor und grooved mit seiner Truppe gewaltig hin, wie beispielsweise im zweiten Song „#Rebel“.
Mit „Banshee“ geht es dann schon fast etwas in Richtung Glam-Metal bevor „Other side of the rainbow“ entschleunigt und etwas 70er-Jahre Classic-Rock-Feeling aufbringt. Natürlich darf auf einem richtigen Hard-Rock Album eine Ballade nicht fehlen und eben jene bekommt man mit „Small Town Beautiful“ vorgelegt. „The Mask“ gibt darauf wieder etwas mehr Gas und auch stimmlich wird hier etwas mehr in der Tiefe gearbeitet. Interessant experimentell wird es dann mit „Thicker Than Blood“, denn hier holt die Band dezente Industrial-Elemente aus dem Zauberhut und liefert gewaltig ab.
„Save Me“ folgt und erinnert bei den ersten Tönen kurz an Metallica, entwickelt sich dann aber in eine bösartig stampfende Hard-Rock-Nummer. Nach dem Gestampfe wird lässig eingezählt und die zuckersüße Nummer „Hurricane“ angerissen. Jene entspannt den Hörer kurzfristig, bis „X Out“ die vorhin erwähnten elektronischen Elemente wieder hervorholt. Bevor das Album mit „Here`s to the losers“ mit etwas melancholischer Stimmung endet, wird in „Beautiful Girls“ noch ein kleiner „Sommer-Hit“ rausgehauen.
Fazit: Ehrlich gesagt bin ich etwas zu jung um behaupten zu können die Band seit ihren Ursprüngen auf dem Schirm zu haben, doch durch gute Freunde fand sich Extreme sehr früh in meiner Playlist. Ich hätte nicht geglaubt, dass ich noch ein Album von der Band in der Hand halten werde und bin alleine deswegen schon sehr erfreut über „Six“. Die Band hat mit diesem Album nicht nur bewiesen, dass sie es noch immer drauf hat, sondern weiter, dass sie auch noch wesentlich mehr als harten Rock liefern kann. Alles in allem ist „Six“ ein wirklich feines Comeback-Album und hat 8 von 10 Punkten verdient.
--> Musikvideo: Extreme - "Rise" |