FARMER BOYS: „Born Again“
Kommen wir zurück zu einer guten alten deutschen Rock/Metal Band aus Stuttgart. Seit 1994 gibt es die Farmer Boys, welche ihren Durchbruch mir dem Album „The World is Ours“ im Jahr 2000 feierten. Sie melden sich nun am 02.11.2018 mit „Born Again“ nach insgesamt 14 Jahren Ruhephase zurück. Zwischen der ersten Scheibe, der insgesamt 5 Studio-Alben, und der Neuen liegen insgesamt 22 Jahre, doch haben sich die Herren musikalisch verändert? Dies muss jeder Hörer für sich entscheiden! Das Cover des neuen Albums zeigt zwei Individuen, einen Erwachsenen und ein Kind in Weltraumanzügen, in deren Helmvisieren sich die Erde widerspiegelt.
Passend zu diesem Szenario nennt sich der Opener-Track „Cosmos“. Mit ruhigen Streichern wird man langsam zu einem Piano hingeleitet, welches weitergehend mit den Streichern gemeinsam an Volumen aufbaut und schlagartig in den zweiten Song des Albums, namens „Faint Lines“, überleitet. Also Theatralik ist den Herren Matthias Sayer (Vocals), Alexander Schlopp (Guitar), Richard Duee (Keyoards), Rals Botzenhart (Bass) und Timm Schreiner (Drums) sicherlich kein Fremdwort. Die Songs sind durchwegs stimmige Melodienreihen, welche schnell ins Ohr gehen. Die Vocals sehr emotional, aber dabei auch authentisch und die Themen, welche in den Lyrics angesprochen werden, sind durchwegs kritischer Natur, also dem schon recht kritischen Cover entsprechend. Die Gitarre setzt auf eher stetige, dafür druckvolle Riffs und sorgt durch einige Effekte, welche manchmal genial mit dem Keyboard zusammenwirken, für etwas Abwechslung.
Eindruckvolles Tapping darf man beispielsweise auch in „Fiery Skies“ ab ca. 2:30 vernehmen. Zeitweise sind die Melodien der Refrains schon sehr poppig, aber dadurch auch sehr gut mitsingbar und eingängig. Eines der deftigsten Riffs des Albums findet man als Hauptthema des Songs „Oblivion“. Leider muss man bei diesem Song aber auf ein brauchbares Solo-Intro verzichten, da die Gitarre durch einen Effekt immer wieder etwas aus dem Soundgebilde verschwindet, was dem folgendem Solo nichts an Stärke nimmt, doch nervtötend ist. Man hört eine tappende Gitarre kommen und verschwinden und ärgert sich jedes Mal wenn man sie nicht hört, bis dann das wirkliche Solo beginnt.
FAZIT: Mir war diese Band bis jetzt nicht bekannt und ich war wirklich neugierig, da ich nicht unbedingt der größte Fan von deutschem Metal wie DORO oder ACCEPT, SCORPIONS etc. bin, doch meine Vermutungen haben sich bestätigt. Sehr brauchbarer solider Metal, aber jetzt nichts außergewöhnlich Innovatives. Sehr gut performende Musiker, aber die emotionalen, cleanen Parts müssen einem auch wirklich liegen. Daher gibt es von mir aus Respekt für die Leistung 9 von 10 Punkten und ich hoffe meine Kritik klingt nicht zu ungerechtfertigt.
--> Musikvideo: FARMER BOYS - Revolt |
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