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SAMANTHA FISH: „Faster“

Die Zeit in welcher nur Männer die Bühnen mit ihren Gitarren bespielten ist schon längst vorbei, denn die feminine Power an den Saiten hat schon immer ihren eigenen Reiz gehabt. Eine solch reizende Dame die der Kunst der Saiten mächtig ist hat am 10.09.2021 ihr neuestes Album namens „Faster“ veröffentlicht und somit auf das Album „Kill Or Be Kind“ aus 2019 noch eins drauf gelegt. Die Rede ist von der unverkennbaren Samantha Fish aus Kansas City, welche mit ihren neuen 12 Tracks auf Eigenverantwortung pocht.

Die Texte der neuen Songs liefern einige Ansätze zum Nachdenken, lassen dabei aber den Humor nicht missen. „All Ice No Whiskey“ ist hierfür ein gutes Beispiel, da hier mit einem simplen Sprichwort die „Großmäuler“ der heutigen Welt gut beschrieben werden. Der generelle Sound der Tracks ist sehr interessant, da er zwar in Richtung Hard-Rock geht, aber nie so richtig ausartet. Bevor die Gitarre mit stärkerer Zerre durch die Soundlandschaft zieht wird lieber auf breitere Klangteppiche und elektronisch Elemente gesetzt. Das heißt jedoch nicht, dass mit dem Gitarrensound nicht auch herumgespielt wird. Zwischen „Twisted Ambition“ und „Hypnotic“ gibt es beispielsweise einen großen Sprung. Erstere Nummer ist klar rockig angelegt, während Zweitere schon fast in Richtung R`n`B geht. Mit dem sehr stetigen Beat zieht „Hypnotic“ dahin und Fish hypnotisiert einen mit ihrer zärtlichen Stimme, bis ein Gitarrensolo losbricht.

Forever Together“ folgt mit etwas schnellerem Beat und einem sehr eigenen Gitarrensound. „Crowd Control" geht dann wieder in die Richtung die „Hypnotic“ eingeschlagen hat, jedoch um eine Spur ruhiger und melancholischer. Mit „Imaginary War“ wird nocheinmal gemütlicher Blues-Rock angestimmt, bevor es mit „Loud“ in eine sehr interessante Kooperation geht. Im letztgenannten Song bekommt man neben Fish nämlich auch eine Rap/Vocal-Passage von Tech N9ne auf die Ohren. Als ich das „feat. Tech N9ne“ neben dem Titel sah, war ich schon sehr gespannt wie sich der doch Genre-untypische Musiker in den Gefielden des Rock schlagen würde. Schlussendlich hat mich der Song durchaus am stärksten beeindruckt, da er wirklich gewaltig Dampf hat und die Vocals von Tech N9ne nicht besser passen könnten.

Mit „Better Be Lonely“, „So Called Lover“ und „Like A Classic“ macht Fish noch etwas Dampf, bevor sie mit dem Song „All The Words“ sehr ruhig und entspannt das Album zu Ende gehen lässt.

Fazit: Ich war wirklich sehr gespannt was Samantha Fish mit „Faster“ liefern würde, da ich einerseits noch nicht viel von ihr gehört hatte, andererseits eine Produktion aus den Händen von Martin Kierszenbaum (Lady Gaga/ Sting) meist sehr hochwertig ist. Schlussendlich hat mir die stilistische Abwechslung des Albums wirklich gut gefallen und „Loud“ hat mich dann so richtig vom Hocker gehauen. Dieses Album ist etwas für Hörer, welche zwar etwas Rock hören möchten, aber auch popige Elemente zu schätzen wissen. Von mir gibt es für Samantha Fish`s „Faster“ satte 8 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: Samantha Fish - Twisted Ambition

 
Bewertung:

GENRE: Pop/ Rock

TRACKLIST:

1. Faster
2. All Ice No Whiskey
3. Twisted Ambition 
4. Hypnotic
5. Forever Together
6. Crowd Control
7. Imaginary War
8. Loud (feat. Tech N9ne)
9. Better Be Lonely
10. So Called Lover
11. Like A Classic
12. All The Words

VÖ: 10.09.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Rounder-Records
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor