FLESHGOD APOCALYPSE: „Veleno“
Auf das folgende Album habe ich wirklich schon gespannt gewartet, da es sich bei der Band, welche die Scheibe am 25.05.2019 veröffentlicht, um eine meiner absoluten Lieblingsbands am Technical Death Metal – Sektor handelt. Nach drei Jahren des Wartens bringt die italienische Partie namens Fleshgod Apocalype ihr neues Album „Veleno“ auf den Markt, welches nach dem wirklich feinen Vorgänger „King“ bei mir schon auf hohe Erwartungen stößt. Am "70 000 Tons of Metal", der größten Metal-Cruise die mir bekannt ist, präsentierte die Band, welche aus Francesco Paoli (Lead Vocals, Rhythm Guitar), Paolo Rossi (Bass/Clean Vocals), Francesco Ferrini (Piano, Orchestral Effects), Veronica Bordacchini (Soprano Vocals), Fabio Bartoletti (Lead Guitar) und David Folchitto (Drums), zum ersten Mal das neue Album und legte direkt eine Tour nach. Also kann man den Start der neuen Scheibe als einen recht steilen bezeichnen.
Ebenso steil beginnt das Album mit dem Track „Fury“, welcher einem gleich in den ersten Sekunden mit einem enorm deftigen Blast-Beat entgegenfährt und die guteralen Vocals von Paoli stehen wieder einmal im Wechselspiel mit den Chor-Vocals. Der Beginn der zweiten Nummer namens „Carnivorous Lamb“ erinnert fast schon an Tracks von Nightwish oder ähnlichen Melodic-Metal Bands, wobei die fröhliche Melodie schon nach der ersten Minute fällt und die Drums wieder Vollgas geben. Bewundernswert ist hierbei die Geschwindigkeit in welcher das Piano mit den Drums und den Gitarren mitzieht. Ein absolutes Highlight in diesem Song ist das Gitarrensolo, welches relativ ruhig über die dreckig trockene Bass-Drum rüberschnalzt.
„Shhh, Shhh“ ist das Erste, was man im dritten Track „Sugar“ zu hören bekommt bevor Paoli mit einem fetten Scream das Mainriff einleitet. Die vorhin bekundete Bewunderung bzgl. dem Zusammenspiel von Piano und Drums ist mit dieser Nummer nur noch gestiegen. Um Minute 2:30 liefert die Band eine kleine Bridge die sich dann als Unterlage fürs Solo herausstellt, welche rhythmisch kurz an Cannibal Corpse`s „Hammer Smashed Face“ erinnert. Nummer 4 „The Praying Mantis` Strategy“ ist ein wunderbar orchestrales Intro zum fünften Track namens „Monnalisa“ welcher etwas ruhigere Vocals, aber auch wieder sehr melodische Klänge anstatt reiner Blasterei liefert. Die Songstruktur zeigt sich sehr dynamisch und der Wechsel zwischen ruhig und laut, hart rhythmisch, aber dann doch wieder melodischen Parts ist wirklich enorm fein gelungen.
„Worship and Forget“ steigt dann wieder eher von der Death-Metal-Seite ein und zerlegt im Stil des alten Hits „ The Violation“ nur ohne theatralischem Intro. Der titelgebende Track „Veleno“ zeigt sich dann als rein instrumentales Piano-Stück, welches das Können von Ferrini ziemlich klarstellt.
FAZIT: Ich hatte schon erwartet, dass Fleshgod Apocalypse eine verdammt feine Scheibe liefern, doch der Wandel der Band zu etwas mehr Offenheit beim Songwriting gibt „Veleno“ noch einen guten Beigeschmack. Man merkt, dass die Band nicht mehr so stark versucht stilistisch nahe an Vergangenem zu bleiben und sich im Schaffen etwas mehr Freiraum lässt. Dies führt dazu, dass das Album ein interessanter Mix aus Metal und Klassik geworden ist und meiner Meinung nach ist diese Band eine der Wenigen, welche so etwas wagen können. Von mir gibt es für „Veleno“ von Fleshgod Apocalypse satte 9 von 10 Punkten. |
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