FOO FIGHTERS: „Medicine at Midnight“
Seit 2017 gab es nicht viel zu hören von den Alternative-Rockern Foo Fighters, wenn auch 2019 das Live-Album „Foo Files“ veröffentlicht wurde. Am 05.02.21 hatte die Stille endlich ein Ende, denn das 16. Studioalbum der Band namens „Medicine at Midnight“ konnte endlich, nach einer dezenten Verzögerung durch Covid-19, veröffentlicht werden.
Die Truppe, bestehend aus Dave Grohl (Vocals/Guitar), Taylor Hawkins (Drums), Rami Jaffee (Keyboard/Piano), Nate Mendel (Bass), Chris Shiflett (Guitar) und Pat Smear (Guitar), hat sich diesmal etwas mehr der poppigen Seite des Rockspektrums zugewandt und auch ein paar weitere Musiker hinzugezogen. Unter den 5 zusätzlichen weiblichen Backingvocalisten findet sich auch Dave Grohl`s Tochter Violet, welche bei der Nirvana Reunion schon zeigte, dass sie eine gewaltige Stimme hat. Neben den Backingvocalisten hat die Band in „Shame Shame“ und in „Waiting on a war“ noch ein kleines Streich-Orchester und einen zusätzlichen Perkussionisten hinzugezogen. Da nun die volle Besetzung gelistet ist widmen wir uns einmal direkt den Songs.
Begonnen wird mit „Making a Fire“
und schon hier mit dem fröhlichen „Nananana“ klar, dass man hier auf etwas softere Foo Fighters stoßen wird. Der Track hat mitunter auch einen leichten Red Hot Chili Peppers Touch. „Shame Shame“ startet darauf mit einem sehr coolen Rhythmus, welcher Stück für Stück von Streichern und Gitarren unterstützt wird. „Cloudspotter“ bringt ein leichtes 70er-Jahre Funk/Rock Feeling und klingt definitiv nicht nach „typischen“ Foo Fighters. „Waiting on a war“ bringt anschließend Klänge die man dann doch wieder den Foo Fighters zuordnen würde, wenn der Song von der Komposition auch etwas an Rise Against erinnert.
„Medicine at Midnight“ geht dann wieder einen komplett anderen Weg und liefert eine Mischung aus Classic Rock und Blues. Das „Bluesige“ baut sich dann in „No Son of Mine“ in eine Art Country-Rock aus bis mit „Holding Poison“ eher in Brit-Rock gewechselt wird. Bevor das Album mit der Pop-Rock Nummer „Love Dies Young“ zu Ende geht, wird es in „Chasing Birds“ sehr ruhig und etwas nachdenklich.
Fazit: Ich habe viel erwartet, aber derartige softe Nummern dann doch wieder nicht. Wenn ich Foo Fighters aufdrehe schätze ich die energetischen Post-Grunge Nummern sehr und daher ist mir dieses Album einfach zu ruhig. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es mir nicht gefällt, denn die Songs sind wirklich sehr abwechslungsreich, haben interessante und nicht unkomplexe Rhythmen. Die Vocals von Grohl und auch den Background Sängerinnen sind wirklich erste Sahne und im Großen und Ganzen ist das Album wirklich gut gelungen. Schlussendlich gibt es von mir dann aber doch nur 8 Punkte, da für mich einfach zu wenig „altes“ Foo Fighter Feeling auf der Scheibe zu finden ist und es sicherlich nicht nur mir so gehen wird. Trotzdem sei zum Abschluss noch die Experimentierfreudigkeit der Band gelobt. Wer weiß, vielleicht wird das nächste Album wieder etwas „grungeiger“ oder gar noch härter. |