PETER FOX: „Love Songs“
In der Welt des deutschen Sprechgesanges gibt es eine Vielfalt an
Künstlern, doch ein ganz Bestimmter unter jenen hat es geschafft, die
Welt mit bisher nur einem Album zu unterhalten. Pierre Baigorry, besser
bekannt als Peter Fox, ist zwar mit seiner Band SEEED berühmt berüchtigt
geworden, doch sein 2008 veröffentlichtes Solo-Debütalbum „Stadtaffe“
brachte ihn nochmals in eine ganz andere Liga. Satte 1.555.000 Stück der
Scheibe wurden verkauft, sie erreichte Gold und Platin und hielt sich
unglaublich lang in den Charts auf Platz 1.
15 Jahre sind nun vergangen
und viele glaubten schon, dass Peter Fox sich nurmehr auf SEED
konzentrieren würde, doch wie meist kam es dann doch anders. Am 26.05.2025
ist das zweite Album aus der Hand des Stimmakrobaten veröffentlicht
worden und es trägt den Namen „Love Songs“. Insgesamt 11 Songs wurden
vorgelegt und mit „Ein Auge blau“ wird gestartet. Hier wird in
gediegenem Tempo eine kritische Reflexion bzgl. Resilienz dargeboten.
„Liebe im Bauch aber Stress im Gepäck“ heißt es im Refrain und ich
glaube der Satz fasst die Message des Songs sehr gut.
Nach dem leicht
depressiven Songs geht es mit schnellerem Beat und einer Ode an „Tuff
Cookie“ weiter. Der Song liefert einen gut tanzbaren Rhythmus bevor mit
„Kein Regen in Dubai“ entschleunigt wird und eher leichtfüßig verträumt
eine Art Heimweh-Feeling aufkommt. „Disney“ biegt dann mit ähnlichem
Stil wie „Tuff Cookie“ um die Ecke, liefert aber auch einen
interessanten Lo-Fi-Vibe. Mit „Celebration“ ist man beim ersten
Kooperationstrack angekommen, denn hier bekommt man nicht nur Peter Fox,
sonder auch Benji Asare auf die Ohren. Der vorhin erwähnte Lo-Fi-Vibe
zieht sich durch bis „Vergessen wie“ und mit der aus „Instrumentals“ und
Chor bestehenden Nummer „Dawn of the dawn“ wird es dann nochmals etwas
ruhiger.
„Gegengift“ wird im Anschluss etwas aggressiver bis „Weisse
Fahnen“ geschwenkt werden und wieder etwas entspannten Flow bringen. Mit
„Toscana Fanboys“ wird eine Kooperation abgeliefert, welche wohl keiner
erwartet hatte, denn hier bekommt man Adriano Celentano höchstpersönlich auf die Lauscher. Abgeschlossen wird das Album mit
„Zukunft Pink“, welches schon vorab veröffentlicht wurde. Der Song ließ
die Vorfreude auf das Album steigen und die zusätzlichen Vocals von Inèz geben dem Refrain den richtigen Dampf.
Fazit: Der Großmeister aus
Berlin hat einmal wieder vollends zugeschlagen. Diesmal zwar mit weniger
Perkussion als vom alten Album gewöhnt, aber trotzdem auch feinstem
Niveau. Fox ist für seine Rhymes und Rhythms bekannt und unter den 11
Songs finden sich wieder einmal ein paar gewaltige Ohrwürmer. Das Thema
Liebe, welches durch den Albumtitel erwartet wird, wird schlussendlich
nicht zu breit getreten und Fox legt wie gewohnt auch sozialkritische
Texte vor. Von der instrumentalen Seite gesehen ist das Album
wesentlich ruhiger geworden als „Stadtaffe“ und bringt auch weniger
Party-Feeling auf. Das ist der einzige Kritikpunkt den ich vorbringen
kann und daher vergebe ich 8 von 10 Punkten. Etwas mehr „Schüttel deinen
Speck“ wäre nett gewesen.
--> Musikvideo: Peter Fox - "Zukunft Pink" (feat. Inéz)
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