Rea Garvey hat sich nicht nur mit seiner Musik, sondern auch mit seiner überaus freundlichen Persona, die Pop-Liebhaber verzaubert. Nun war es seit dem letzten Album „Neon“ etwas still um den begabten Sänger, was laut eigenen Angaben etwas mit Musikverdrossenheit zu tun hatte.
Dies dürfte sich jedoch wieder eingeränkt haben und am 13.11.2020 wurde „Hy Brasil“ veröffentlicht. Das somit 5. Studioalbum zeigt sich mit insgesamt 14 und in der Super Deluxe Version 21 Tracks schon recht umfassend und schon beim ersten Track „Talk to your body“ merkt man, dass Garvey wieder voll in seinem Element ist. Das darauf folgende „Hey Hey Hey“ bringt etwas Rap und eine sehr eingängige Melodie, welche definitiv ins Radio gehört. In „Just A Minute“ wird es dann schon fast etwas Daft-Punk artig, was an der leicht funkigen Aufmachung liegen könnte. Mit „Never get enough of your love“ hat sich Garvey definitiv etwas an Celo Green angehalten, denn die Rhythmik, sowie Melodie, erinnern etwas an „F*ck You“ wenn auch in etwas ruhigerer Form.
Die Lyrics bewegen sich thematisch wie gewohnt hauptsächlich auf dem Gebiet der Liebe, wenn auch Garvey etwas metaphorisch einige andere Themen der Persönlichkeitsentwicklung anspricht. In „Pretty“ wird beispielsweise Oberflächlichkeit, übertriebene Selbstdarstellung und die daraus entstehenden Lügen sich selbst gegenüber thematisiert. „Caramel“ geht anschließend wieder in die funkigere Richtung und hier setzt Garvey seine Kopfstimme ein, was etwas wirkt als hätte er sich an Bruno Mars orientiert. Die Songs halten sich geschlossen im Pop-Genre, wenn auch hier diverse Herangehensweisen an das Genre dargelegt werden.
Von Passagen die an Radiosongs der 2000er erinnern bis zu eher House-lastigen Songs findet man hier schon so einiges, was man als wirklich guten „Pop“ bezeichnen kann. Neben den Studioaufnahmen finden sich auch 6 Aufnahmen aus den sogenannten „The yellow jacket sessions“, was zeigt, dass Garvey auch unter nicht sterilen Studio-Bedingungen sehr fein abliefert.
Fazit: Anscheinend war die Stille zwischen den Alben notwendig, denn im Vergleich zu „Neon“ wirkt „Hey Brasil“ wesentlich abwechslungsreicher und lebendiger. Garvey meinte selbst, dass dieses Album bzw. die Produktion ihm die Freude am Musizieren wieder zurückgebracht hat und das hört man sehr klar. Auch der Fakt, dass Session-Tracks auf einem Studioalbum verbaut werden zeigt, dass der Musiker sich selbst wieder in seinem Musizieren vertraut. Alles in allem ist es schön, dass Garvey mit einem Haufen Motivation zurück ist und uns mit „Hey Brasil“ wieder einige Nummern mit Hitpotential liefert. Somit gibt es für „Hey Brasil“ von Rea Garvey satte 8 von 10 Punkten. Ich hoffe die Motivation hält sich und der Herr versorgt unsere Radios weiter mit hörbaren Pop.
1. Talk to your body
2. Hey Hey Hey
3. Just a minute
4. Rea Garvey, Vize – The One
5. Never get enough of your love
6. Pretty
7. Caramel
8. Be the best that i can be
9. Men don`t cry
10. Messed up
11. Enough is enough
12. Not easy to love
13. Rescue me
14. Wrapped up
15. Run (The Yellow Jacket Session)
16. Hold me while you wait (The Yellow Jacket Session)
17. Talk to your body (The Yellow Jacket Session)
18. Wake me up (The Yellow Jacket Session)
19. Breaking me (The Yellow Jacket Session)
20. Ocean eyes (The Yellow Jacket Session)
21. Never giving up (The Yellow Jacket Session)
VÖ: 13.11.20 Format: CD / Vinyl / Digital/ Super Deluxe Edition Label: Island Records Vertrieb: Universal Msuic Auf Tour im Norden: -