GENDER ROLES: "Lazer Rush" (EP)
‚Lazer Rush‘ heißt die nunmehr zweite EP der im britischen Birmingham gegründeten Band Gender Roles, die am 13.04.2018 bei Big Scary Monsters erschienen ist. Diese EP kündigte die Band gerade zur rechten Zeit an, getragen vom unglaublichen Support von BBC 1, welche die letzten beiden Singles ‚Plastic‘ und ‚About Her‘ immer noch rauf und runter spielen. Sänger und Gitarrist Tom Bennett – gebürtig aus der englischen Stadt Northampton – experimentierte vor lauter Langeweile mit einigen verkrümmten Gitarren herum und nahm die ersten Demos auf, die die Basis für vier Tracks ihrer Debüt EP ‚Planet X-Ray‘ waren, welche im Januar 2017 erschien. Es folgten unzählige Konzerte in England und die ersten Shows in den Vereinigten Staaten, mit denen die Band in kürzester Zeit viele neue Fans mit ihrem Gemisch aus Slacker-Rock und draufgängerischem Emo-Punk gewinnen konnte. ‚Gender Roles‘ besteht außer aus Tom Bennett, Jared Tomkins am Bass und Jordan Lilford an den Drums. Die drei jungen Musiker nehmen sich nie zu ernst, schreiben unvollkommene Hits und sind der Grund für das tagelange, laute Piepsen im Ohr nach einem Konzert.
Zum EP-Release gehen ‚Gender Roles‘ auf eine kostenlose UK-Tour, um die Veröffentlichung der neuen EP gebührend zu feiern. Termine für Deutschland sind bereits in Planung, doch leider noch nicht festgelegt. Doch nun zu den Tracks selbst. ‚Plastic‘ ist vergleichsweise ruhig und unaufgeregt, eine entspannende und doch in Ansätzen auch wilde Nummer, mit interessanten Riffs und eingängigem Klang – zuweilen fühlt man sich ein klein wenig an ‚Nirvana‘ erinnert. ‚Payrise‘ gemahnt dezent an ‚Green Day‘, hat jedoch einen ganz eigenen, unverwechselbaren Klang. ‚Gills‘ setzt stürmisch ein, ist stürmisch und zugleich emotional; besonders die ungewöhnlichen Spielereien der Gitarre sind an dieser Nummer besonders schön. ‚About Her‘ ist eine durchaus hitverdächtige Nummer, die vor allem gesanglich ein wenig an ‚Oasis‘ denken lässt. ‚Teeth‘ ist eine etwas traurige, doch eingängige und elektrisierende Nummer, ein wenig getragen, empfindungsstark und durchaus beeindruckend. Bemerkenswert ist übrigens auch das Cover, welches vom unorthodoxen, etwas schrägen, verspielten Humor der Band zeugt.
FAZIT: Ein angenehmes und sehr solides Stück musikalischer Arbeit, das indes nie verkrampft oder gezwungen wirkt. Bei diesen fünf Nummern wird dem Hörer nichts aufgedrängt, leicht und selbstverständlich kommt die Musik auf einen zu und beeindruckt immer wieder durch unerwartete Wendungen und konstanten Wohlklang. Einiges an dieser EP ist zunächst vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, vor allem für Hörer die noch nicht mit der ganz eigenen Art von ‚Gender Roles‘ vertraut sind, doch findet man schnell in die richtige Stimmung. Dafür gibt es verdiente 7 von 10 möglichen Punkten.
--> Musikvideo: Gender Roles - Gills |
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