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GET WELL SOON: „Amen“

Am 25.03.2022 gibt es Neuigkeiten von Herrn Konstantin Gropper, dessen Musik man eher unter dem Namen GET WELL SOON kennt. Am genannten Datum wird sein nun sechstes Studioalbum veröffentlicht, welches er „Amen“ getauft hat. Laut Presseschreiben meint der Musiker selbst, dass es sich bei der neuen Veröffentlichung um ein „Pandemie-Album“ handelt, doch natürlich steckt doch etwas mehr als das alte leidige Thema in den insgesamt 12 Songs. Inhaltlich beschäftigt sich das Album mit gewissen Dualismen, welchen wir Menschen generell ausgesetzt sind.

Das Spiel zwischen Gut und Böse, oder die Vor- bzw. Nachteile des Individualismus werden von Gropper, neben der Frage nach der Bedeutung von Hoffnung und Glück, verarbeitet. In den Texten wird natürlich etwas präzisere Verhältnisse angesprochen bzw. werden etwas konkretere Themen bearbeitet. Hierbei werden wie von GET WELL SOON gewohnt einiges an Literaten, Philosophen und Psychologen zitiert, wenn nicht besser gesagt verarbeitet. Ich bleibe hier in der Beschreibung etwas vage, da ich als Psychologe wohl über jeden Song und dessen „Grundphilosophie“ ein eigenes Review schreiben könnte.

Die Texte lassen sich auf jeden Fall als enorm durchdacht und interessant beschreiben. Nachdem das geklärt wäre, sollten wir natürlich einmal auf die dargebrachte Musik selbst konzentrieren. Der Opener „A Song For Myself“ wirkt zu Beginn etwas verträumt und strotzt am Ende nur so vor Euphorie. „My Home Is My Heart“ und „I Love Humas“ klingen etwas nach den späten 80er Jahren, wenn auch zweitgenannte Nummer wesentlich getragener ist als die Erstgenannte. Der 80er-Vibe verstärkt sich in „This Is Your Life“ und hält sich bis zum Song „One For The Workout“ bis dann „Mantra“ mit einem dezenten Lo-Fi Sound auftaucht. „Chant En Disentchant“ bringt vor dem etwas ruhigeren „Richard, Jeff & Elon“ einen noch etwas groovigen Beat.

Etwas Grooviges wird dann auch in „Us vs. Evil“ abgeliefert, bevor mit „Golden Days“ eher ruhig gen Ende geleitet wird. „Accept Cookies“ liefert dann einen gekonnten Abschluss.

Fazit: Ich bin immer wieder verblüfft wieviele verschiedene Elemente Gropper in seine Musik packen kann. Man hat hier und da das Gefühl einen Vergleich mit einer Band ziehen zu können, doch schlussendlich liefert Gropper wieder eine Passage, welche man einfach nur als „GET WELL SOON“-typisch bezeichnen kann. Die Texte sind wieder einmal grenz-genial geworden und auch die generelle Dynamik bzw. die gewählte Songabfolge des Albums ist enorm gut getroffen. Alles in allem ist das sechste Studio-Album von GET WELL SOON enorm gut gelungen und der Begriff „Pandemie-Album“ trifft wirklich nur hinsichtlich des Zeitraums des Entstehens des Albums zu. Meinerseits gibt es für „Amen“ jedenfalls 9 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Get Well Soon - Mantra

 

 
Bewertung:

GENRE: Alternativ, Singer-Songwriter

TRACKLIST:

1. A song for myself 
2. My home is my heart 
3. I love humans 
4. This is your life 
5. Our best hope
6. Mantra
7. One for your workout 
8. Chant &  disenchant 
9. Richard, Jeff & Elon 
10. Us vs. Evil 
11. Golden days 
12. Accept cookies 

VÖ: 25.03.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Norman Records
Vertrieb: Virgin
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor