Ghost: "Prequelle"
Vor acht Jahren begann die Erfolgsgeschichte der mittlerweil doch weltweit gerühmten Band Ghost. Opus Eponymous eröffnette die Möglichkeit sich als Jünger der härteren Genres einer unvergleichen schwarzen Messe hinzugeben. Dieses Live-Konzept kennt man zwar schon etwas länger, doch Ghost`s Version des Ganzen ist unvergleichlich. Ich selbst wurde auf die Band durch ihr Album "Infestissumam" (Dessen Cover als Plakat noch immer in meinem Zimmer hängt) aufmerksam und verlor mich direkt in der epischen Aufmachung. Klarerweise hab ich mich auch dementsprechend auf das neueste Werk "Prequelle" gefreut, welches nun am 01.06.2018 auf den Markt kam. Seit Gründungszeiten war wohl das größte Rätsel wer sich hinter den Masken der "nameless Ghouls" und der mystischen Kunstfigur Papa Emeritus versteckt. Um so verwirrender wird es für viele gewesen sein das nun auf diesem Album der "Papa Emeritus II" auf einmal verschwunden ist und an seiner Stelle ein neuer, mittelalterlich scheinender, Charakter namens "The Cardinal Copia" zu finden ist. Nach einigen Diskrepanzen bezüglich der Tantiemen-Zahlungen, sah sich Tobias Forge gezwungen seine wohlbehütete Identität letztes Jahr preiszugeben.
Seither ist klar, Mastermind, Songwriter und kreativer Kopf hinter dem Projekt Ghost ist niemand anderer als Herr Forge. Ich habe schon oft erlebt, dass einige Metaller nicht so glücklich waren, wenn sie hörten, dass Ghost sich dem Genre Metal zugehörige fühlen, da die Band doch auch sehr vielseitig ist und sich mit einem gewissen Flow durch mehrere Genres bewegt. Das neue Album würde ich beispielweise auf Grund seiner sehr mitreißenden Melodien nicht mehr dem Metal sondern eher dem Hard-Rock zuschreiben. Neben der Aufmachung, bin ich mir sicher, dass auch diese musikalische Diversität genug Diskussionsstoff für die Musikszene bietet.
Aber nun einmal direkt zu den 10 Tracks welche sich auf dem "Prequelle" finden. "Ashes" nennt sich das Intro mit welchem die düstere Messe beginnt. Mit verstörenden Kindergesang, welcher die bekannten Verse :"ringa ringa roses....." wiedergibt wird eine düstere Eingangstimmung konzipiert, wie man sie von Ghost gewohnt ist. Der zweite Track "Rats", welcher übrigens in einer genialen Single-Vinyl-Version erhältlich ist, zeigt sich die Band von einer fein melodischen Seite, welche einerseits ein wenig neo-klassische Elemente beinhält, andererseits gesanglich etwas an Dream Theater erinnert. Dieser Stil zieht sich bis zu Track drei "Faith" durch und wird dann von etwas symphonischeren Klängen in "See the light" abgelöst. Dieser, etwas an die frühen Solo-Alben Ozzy Osbournes erinnender Stil zieht sich wiederum bis zur vorletzten Nummer namens "Witch Image" durch. Der vorletzte Track "Helvetesfonster" ist ein Instrumental-Track welcher sich aus ruhiger Einleitung, exzessiven Synthie-Nutzung mit steady Drum-Beat und Piano und wiederum ruhigem Outro zusammensetzt. Mit "Life Eternal" wird das Album sehr poppig, aber mit eingängigem Refrain, abgeschlossen.
FAZIT: Ghost, oder besser gesagt Großmeister Forge, haben es wieder einmal geschafft ein imposantes Album zu releasen, welches vor episch angehauchten Tracks nur so strotzt. Im Vergleich zu den vorherigen Alben muss man jedoch sagen, dass sich die Band doch auf diesem Album etwas mehr dem Pop zugewandt hat, was speziell bei der letzten Nummer hörbar ist. Dies mindert die Genialität des Projekts zwar nicht, doch gibt den vorhin erwähnten Metallern noch mehr Argumente in die Hand um die Band als nicht dem "Metal" zugehörig zu deklarieren. Mir persönlich hat das Album sehr gut gefallen, wobei ich mir, neben dem beneidenswerten Einfallsreichtum bzgl der Melodien, mehr Variation in der Rhythmik gewünscht hätte. Daher gibt es nur 8 von 10 möglichen Punkten. |
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