GIANT ROOKS: "Rookery"
“Rookery” hat mich ein wenig überrascht, nicht nur musikalisch sondern vor allem die Tatsache, dass es sich hierbei um das Debütalbum der Giant Rooks handelt. Die Indie-Pop Band aus Hamm wurde nämlich bereits 2014 gegründet und konnte 2019 mehrere Preise einheimsen, unter anderem die 1-Live-Krone für den besten Newcomer. Daher war es verwunderlich, dass so „alte Hasen“ erst jetzt ihr erstes richtiges Album heraus brachten.
Unterstützt wurde diese Überraschung dadurch, dass die Giant Rooks in den letzten 6 Jahren natürlich nicht untätig waren sondern mit „The Times Are Bursting the Lines “(2015), „New Estate“ (2017) und „Wild Stare“ (2019) bereits drei EPs, sowie daraus mehrere Singles veröffentlicht haben. Und auch diverse Festivals und große Konzertbühnen haben Giant Rooks bereits bespielt. Das jetzt erst ihr erstes Album erscheint ist daher fast ein wenig witzig. Auf „Rookery“ erwarten uns nun 12 Tracks mit etwas mehr als 49 Minuten Spielzeit.
Mit „The Birth of Worlds“ geht es eher melancholisch los doch man merkt bereits, dass die Jungs ihre alten Indie-Pfade verlassen und sich mehr Richtung Pop bewegt haben. Den Song wirkt sehr elektronisch und hat eine angenehme melancholische Schwere. Doch Melancholie ist nur eine Facette der Giant Rooks und das stellt „Watershed“ direkt unter Beweis. Der Song gibt deutlich mehr Gas und sorgt für das ein oder andere Mitwippen. „Heat Up“ beginnt fast wie Kraftwerk, entwickelt sich dann mit seinem guten Tempo und dem angenehmen Refrain zu einem der Highlights auf der Platte.
“Very Soon You’ll See“ und „Rainfalls“ sind auch gute Songs, stechen aber nicht so raus wie ihr Nachfolger „Misinterpretations“. Der leicht melancholische startende Track entwickelt sich nach und nach zu einem weiteren Highlight der Platte. Das die Jungs auch rockig können beweist „Silence“. Es folgt der bereits 2019 veröffentlichte und der Werbung eines Telekommunikationsanbieters bekannte Song „Wild Stare“, der für mich persönlich der stärkste Song der Platte ist. Das soulige „All We Are“ hat auch interessante Seiten, ist meinen Augen jedoch einer der schwächeren Tracks der Platte. Und mit „Into Your Arms“ werden wir am Ende sanft aus dem Album entlassen.
FAZIT: „Rookery“ ist ein wirklich gelungenes Debütalbum. Dieses konnte man jedoch erwarten, da die Giant Rooks im Grunde bereits alte Hasen sind und ihre Musik bereits viele Fans gefunden hat. Rookery hat daher schon fast ein bisschen was von einem Best-Of Album, nach dem Motto: Man nehme die erfolgreichsten Tracks der letzten Jahre, packe ein paar neue Tracks hinzu und Zack ist das Debütalbum geschaffen. Das würde den „Giant Rooks“ jedoch nicht im Ansatz gerecht werden, denn „Rookery“ wohl eins der besten Debütalben der letzten Jahre und erhält daher 9 von 10 möglichen Punkten von mir.
--> Musikvideo: Giant Rooks - Misinterpretations |