A GIANT DOG: „Bite“
Sabrina Ellis (Vocals), Andrew Cashen (Vocals/Guitar), Andy Bauer (Guitar),
Graham Low (Bass) und Daniel Blanchard (Drums) sind gemeinsam besser bekannt
unter dem Namen A Giant Dog und genau diesen gigantischen Hund werden wir nun
von der Leine lassen.
Die 2012 in Texas gegründete Band durfte letztes Jahr ihr
zehntes Jubiläum feiern und am 25.08.2023 hat uns die Truppe nun ein neues Album
geschenkt. Hunde die bellen beißen nicht heißt es, doch der gigantische Hund
beißt sehr wohl zu, nämlich mit „Bite“. Die neue Scheibe enthält insgesamt 9
Songs und begonnen wird mit „Avalonia“. Mit einem stark an Sci-Fi der 90er Jahre
erinnerndem Sound wird hier eingeleitet bis hektische Drums einsetzten und man
etwas seltsame Streicher serviert bekommt. Die Komposition wirkt zuerst etwas
wirr, arbeitet sich aber langsam zu einem interessanten Punk-Song zusammen.
„Hapiness awaits inside“ startet nicht weniger mystisch, dafür etwas
harmonischer. Der Song liefert etwas ruhigeren 70er-Rock bis „I Believe“ mit
einer massiven Bassline und etwas motivierteren Drums aufwartet. „In Destiny“
legt nochmal einen Zahn zu und erinnert an klassischen Punk, wobei die
elektronischen Elemente die Violine für etwas mehr Abwechslung sorgen. Textlich
zeigt sich die Band etwas kryptisch, doch konkret genug, sodass der Hörer einen
Bezug herstellen kann. Auf verträumte Weise geht es dann in „A Daydream“ weiter.
Der Song trumpft speziell durch eine feine Piano-Passage und den Einsatz der
Violine auf, bevor es mit „Watch me sleeping“ in eher experimentelle Gefielde
geht. Der Song bringt durch den interessanten Einsatz von Perkussion und
funkigem Bass das Bedürfnis zu Tanzen auf, welches jedoch gen Ende durch die
schon fast doomige Gitarre wieder verblasen wird.
Bevor das Album mit dem
Klangewirr namens „In Rainbows“ abgeschlossen wird, gibt es mit „Watch it Burn“
noch etwas entspanntes 70er-Jahre-Feeling.
Fazit: Ich habe schon sehr lange
keinen derartig verwirrenden Punk mehr gehört. Einerseits motiviert die Band
durch deftige Gitarrenriffs zum „Pogen“, dann entschleunigt sie aber wieder in
Momenten in denen man eine richtig heftige Passage erwartet. Man könnte sagen
die Band stellt mit ihren langen Aufbau-Passagen dem Hörer eine Falle, welche
einmal zuschnappt und dann wiederum nicht. Die Vocals sind so gut wie
unberechenbar, denn einmal bekommt man eine feine Melodie vorgelegt und in der
nächsten Minute bleiben sie monoton und etwas träge. Insgesamt kann man sagen,
dass A Giant Dog wirklich einzigartigen Punk spielen, welcher zwar zeitweise
verwirrend ist, dann aber wieder mit starken Riffs überzeugt. Somit vergebe ich
8 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: A Giant Dog - I Believe |