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VINCE GILL: „Okie“

Jetzt gibt es einmal etwas ungewöhnliches für mich auf die Ohren! Wie ihr wisst bin ich nun nicht der größte Country-Hörer, doch bei einem Multiinstrumentalisten, welcher schon insgesamt 21 Grammys abgeräumt hat und weitergehend in die Country Hall of Fame aufgenommen wurde, werde ich dann doch etwas neugierig. Die Rede ist von dem Musiker Vince Gill, welcher in den 70er als Frontmann der Band Pure Prairie League bekannt geworden ist. In den 80ern fand er dann auch Erfolg mit seiner Solo-Karriere und am 23.08.2019 hat der mittlerweile 62-Jährige sein 20.Studioalbum veröffentlicht. Nach dem 2016 releasten „Down to My Last Bad Habit“ kommt nun „Okie“ und ich muss sagen, dass der alteingesessene Country-Musiker schon sehr interessante Themen in diesem Album anschneidet, doch kommen wir einmal zum musikalischen Part.

Mit „I Don`t Wanna Ride The Rails No More“ wird recht entspannt mit akustischen Gitarrenklängen gestartet, was nur allzu typisch für das Genre ist. Die Perkussion zeigt sich auch recht bescheiden, was bei dem Hauptfokus auf die Vocals und Lyrics nicht ungewöhnlich ist. So wie die meisten seiner Kollegen zeigt sich Vince Gill als Erzähler und berichtet von persönlichen Ansichten oder beschreibt gewisse Gefühlszustände, welche nicht in einem Wort zu fassen sind. Im ersten Track thematisiert er das Verlangen sich zur Ruhe zu setzen und nicht mehr „on the Rails“ zu sein. Wie bei den meisten Country-Songs kann man schon ca. am Titel erraten, was in den nächsten paar Minuten so besprochen wird. Daher werde ich nicht noch näher auf die Lyrics eingehen, da meiner Meinung nach ja der gewisse Reiz beim Country eben darin liegt, sich den Erzählungen des Sänger hinzugeben und vielleicht Parallelen zwischen Erzähltem und sich selbst zu finden.

Musikalisch ist das Album sehr schmackhaft für Gitarristen die vorzüglich mit der Westerngitarre hantieren, da die Songs wirklich gut geschrieben, sowie interessant zu spielen sind.

FAZIT: Ich bin Herrn Gill`s Musik trotz seiner Jahre langen Arbeit erst jetzt über den Weg gelaufen und muss sagen, dass sie mir persönlich etwas zu träge ist. Was ich jedoch mit Respekt anerkenne ist, dass Gill ein unumgänglicher Gigant in der Welt des Countrys ist und nachdem ich dieses Album gehört habe ist mir klar warum. Es sind Lieder die emotional und darin auch verdammt authentisch sind und genau solch eine Musik, egal aus welchem Genre, schätze ich sehr. Somit gibt es für Hernn Gill`s „Okie“ 8 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: Vince Gill - I Don't Wanna Ride The Rails No More

 
Bewertung:

GENRE: Country

TRACKLIST:

1. I Don`t Wanna Ride The Rails No More
2. The Price of Regret
3. Forever Changed
4. An Honest Man
5. What Choice Will You Make
6. Black And White
7. The Red Works
8. When My Amy Prays
9. A Letter To My Mama
10. Nothin`Like A Guy Clark Song
11. That Old Man Of Mine
12. A World Without Haggard

 

VÖ: 23.08.2019
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: MCA Nashville Records
Vertrieb: Universal Musik
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor