GOOD CHARLOTTE: „Generation RX"
Kommen wir nun zum Punk, welcher sich nach der Punk-Generation von T.V. Smith, The Clash und den U.K. Subs entwickelt hat. Der sogenannter Pop-Punk. Heute released eine der größeren Bands dieses Genres ihr neues Album namens „Generation RX“. Good Charlotte nennt sich die aus Maryland stammende Band, welche um 2000 herum einen ganz schönen Durchbruch mit ihrem Hit „I just wanna live“ geliefert. Seit dem ersten Album, welches den Bandnamen als Titel trägt, haben die Herren Joel Madden (Vocals), Benji Madden (Guitar & Vocals), Billy Martin (Guitar & Keys), Paul Thomas (Bass) und Dean Butterworth (Drums) fünf weitere Alben geliefert und hiermit steht nun Nummer 7 am Plan.
Gestartet wird das Pop-Punk-Fest mit der Nummer „Generation RX“ welche nun jetzt weniger als eigenständiger Track und mehr als Intro zu verstehen ist. Meiner Meinung nach hätte man sich doch mehr bei einem Song ausdenken können, welcher schlussendlich dem Album seinen Namen gibt, aber ja. Das Grundsetting ist auf jeden Fall einmal etwas düster und wird dann mit „Self Help“ schon fast Metalcore lastig eröffnet, schwindet dann aber in eine schon fast den frühen Bullet for my Valentine ähnelndem Riff, welches weitergehend in einem Paramore artigem Riff mündet. In Track 3 namens „Shadow Boxer“ findet sich in „Alone Inside, I wish i could die“ eine sehr mitsingbare Passage, wobei die Lyrics einen etwas suizidalen Touch haben. So gut wie jeder Track wird von einem atmosphärischen Gedudel eingeleitet, was bei einem nur 30 Minuten langem Album nicht unbedingt einfallsreich rüberkommt. Die Vocals sind sehr melodisch und die Gebrüder Madden liefern sehr interessante Harmonien. Die Gitarristen scheinen einen guten Hall nicht zu verachten und ein gewisser Industrial-Einschlag, welcher leicht an Linkin Park erinnert, lässt sich auch ausmachen. In Song 6 „Cold Song„ ähnelt das gesamte Arrangement schon fast einer Aerosmith oder Bon Jovi-Ballade, was man mögen kann, aber nicht unbedingt muss. Der mit etwas Abstand längste Song ist die letzte Nummer und trägt den schönen Namen „California (The way i say i love you)“ und ist 4:18 Minuten lang. Hier zeigt sich die Band wiedereinmal von ihrer ruhigen emotionalen Seite.
FAZIT: Also ganz ehrlich, mit Punk hat das hier nichts mehr zu tun. Es finden sich viel mehr Einflüsse aus Elektronischer-, Pop- und Rock-Richtung und das auch noch recht einseitig. Die Vocals sind astrein und die Harmonien auch sehr gelungen, doch kommt beim Hören eine Art Monotonie auf. Der lyrische Inhalt der Songs ist eher etwas depressiv und schwer und nicht wirklich sozialkritisch, wie man es eigentlich aus dem Punk kennt. Bevor ich hier noch mehr darüber schreibe, dass ich es eine Frechheit finde, dass diese Musik als Punk bezeichnet wird, widme ich mich lieber dem was ich an dem Album gut finde. Es sind sehr solide Riffs, welche schnell ins Ohr gehen, wobei mir keine Nummer aufgefallen wäre, welche das gleiche Hitpotential wie „I just wanna live“ hätte. Die Vocals sind wie schon erwähnt sehr fein und die Drums liefern an sich auch sehr brauchbar. Im Großen und Ganzen kann ich jedoch hier nur 6 von 10 Punkten vergeben, da ich bei einem Album, welches pro Song min. 30 Sekunden mit Intro vergeudet, bei welchem der titelgebende Track 2 Minuten nichts sagendes atmosphärisches Gedudel mit metaphorischen Lyrics ist und somit von den 30 Minuten eigentlich 23:30 brauchbare Musik überbleibt, nur von einer recht gelungenen EP sprechen kann. |
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