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GORILLAZ: „The Now Now“

Unsere digitalen Freunde sind zurück! Ein Jahr nach meiner Geburt erblickten auch Murdoc, Russel, 2-D und Noodle das Licht der Welt. Nachdem sich Damon Albarn von seiner Band Blur gelöst hatte, arbeitete er mit Jamie Hewlett zusammen und erschuf mit ihm die Gorillaz. Das Konzept dahinter klingt einfach, ist aber in der Ausführung derartig durchdacht, dass mich jedes Album dieser Band nicht nur vom musikalischen, sondern auch vom artistischem Blickpunkt im generellen, interessiert. Die Besetzung der Band ist so zu sagen zu zwei siebtel real und die restlichen Siebtel füllen die digitalen Figuren 2-D (lead vocals, keyboard), Murdoc Niccals (Bass), Noodle (Guitar, Keyboard), Russel Hobbs (drums , percussion) und Ace (bass) aus. Die nun aufgezählten „Musiker“ sind nur virtuell und die zu hörende Musik entstammt dem menschlichem Part der Band. Nun fragt man sich natürlich wie solch eine Band dann live performen soll, da nur 2 Personen niemals die erforderlichen Instrumente bedienen können. Nun Live sieht die Besetzung klarerweise anders aus und das nicht nur auf der Seite der realen Besetzung.

Paula Cracker, Del Tha Ghost Rapper und Cyborg Noodle fanden in digitaler Form auf der Bühne Raum und schon insgesamt 15 Musiker in realer Form ebenso. Die momentane Besetzung setzt sich aus Mike Smith (keyboards, backing vocals since 2001), Jeff Wooton (lead/rythm guitar since 2010), Seye Adelekan (bass/ryth/lead guitar, ukulele, bacing vocals since 2017), Jesse Hackett (eyboard since 2010), Karl Van den Bossche (drums/percussion 2005-2006, 2017- ), Gabriel Wallace (drums/percussion since 2010) zusammen und in dieser Form tritt die Band auch bei Live-Konzerten auf. Nun kommen wir einmal zu der Musik die aus diesem gewaltigen digital/real Konglomerat hervorkommt.

Es ist ein unvergleichbarer Sound welcher von den Gorillaz produziert wird und noch auf jedem Album war noch mindestens ein Track, welcher in den Ohren der Hörer für lange Zeit nachhallte. Abgesehen von dem Mega-Hit „Feel Good Inc.“, welcher selbst von meinem Bassisten gerne als Soundcheck gespielt wird (Man bedenke wir sind eine Grunge/Metal Band), hat auch dieses Album wieder einiges zu bieten. Zum Beispiel gibt es mit „Humility“ eine Kooperation mit George Benson zu bewundern, oder noch feiner, „Hollywood“ feat Snoop Dogg & Jamie Principle. Es ist klar, dass sich eine solch flexible musikalische Truppe schon einige Freunde in der Musiklandschaft gemacht hat und auch weiß, wie man gute Kooperationen produziert.

FAZIT: Wieder einmal ein gutes Album der Gorillaz, wobei sie nie dem Schicksal entrinnen werden, dass ihre neuen Werke an ihrem Hit „Feel Good Inc.“ gemessen werden. Von diesem Blickpunkt aus erhällt das Album von mir im Vergleich 7 von 10 Punkten. Da ich aber auch gerne Sachen für sich selbst, ohne Vergleich, beurteile hat „The Now Now“ dann doch 8 von 10 Punkten verdient. Ich bin schon gespannt wie diese Tracks auf der Bühne verarbeitet werden.

--> Musikvideo:

Gorillaz - Humility
 
Bewertung:

GENRE: Funk/ Synth-Pop/ NewWave

TRACKLIST:

1. Humility feat George Benson
2. Tranz
3. Hollywood feat. Snoop Dogg & Jamie Principle
4. Kansas
5. Sorcererz
6. Idaho
7. Lake Zurich
8. Magic City
9. Fire Flies
10. One Percent
11. Souk Eye

VÖ: 29.06.2018
Format: CD / Digital
Label: Parlophone, Warner Bros
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor