GRAYSCALE: "Umbra"
Schauen wir einmal wieder nach Philadelphia! Die dort 2011 gegründete Band namens Grayscale hat am 27.08.2021 ihr nun drittes Studioalbum veröffentlicht und somit gleich 11 Tracks serviert, welche unterschiedlicher nicht sein könnten. Begonnen wird mit „Without You“ und hier wird mit sehr offenen fröhlichen Klangwänden gearbeitet. Mit einem recht stetigen Beat, einer funkigen Gitarre, spacigen Synth-Sound und zarten Vocals bahnt sich der Opener seinen Weg durch den Gehörgang und löst gute Stimmung aus. Auf Platz 2 folgt „Dirty Bombs“ mit etwas melancholischeren Sound. Das zum Song veröffentlichte Video sei hier auch erwähnt, da es mit seinen Lichtwechseln die vorhin erwähnte Melancholie nochmal unterstreicht.
„Bad Love“ und „Motown“ ziehen dann wieder eher sonnige Seiten auf und es wird sehr funkig abgeliefert. Vor allem in „Bad Love“ zeigt sich die geniale Art und Weise auf welche die Band Elemente aus dem Funk mit elektronischen „Spielereien“ vermengt. „Over Now“ und „Dreamcatcher“ haben nicht nur textlich, sondern auch musikalisch gesehen dezente Ähnlichkeit mit 80er-Jahre-Love-Songs. Vor allem der Gitarrensound in „Dreamcatcher“ erinnert an jenen, welchen The Police und The Cure gern genutzt haben. „Live Again“ wirkt zu Beginn etwas traurig, öffnet sich dann aber zum Refrain hin immer mehr. Der Refrain selbst ist zwar für meinen Geschmack etwas zu ruhig, jedoch sehr eingängig und ich kann mir gut vorstellen, wie eine Crowd jenen mit Feuerzeugen in der Hand mitsingt. Das Video zum Song ist sehr empfehlenswert und berührt einen nochmal ganz anders als der Song alleine. Die hörbare emotionale Unruhe wird im Video wirklich gekonnt dargestellt, aber bevor ich darauf zu viel eingehe seht ihr euch das Ganze besser selbst an (s. unten). „Carolina Skies“, „Babylon (Say It To My Face)“ und „King of Everything“ geben zum Ende hin nochmal etwas Gas, bevor mit dem lieblich ruhigen Love-Song „Light“ das Abum abgeschlossen wird.
Fazit: Anfangs war ich noch etwas skeptisch, ob mit „Umbra“ nicht etwas zu „weinerlich emotional“ sein würde, doch desto mehr ich in das Album hineingehört habe, desto besser gefiel es mir. Grayscale schaffen es eine Balance zwischen funkig motiviert und ruhig melancholisch herzustellen, auch wenn die emotionalen Lyrics klar in eine Richtung steuern. Collin Walsh`s Vocals sind wirklich beeindruckend, da sie trotz ihrer „Lieblichkeit“ auch eine verdammte Schlagkraft haben. Abgesehen davon sind die Kompositionen wirklich sehr interessant und vor allem die vorhin erwähnte Nutzung von Funk-Elementen gefällt mir überaus gut. Im Großen und Ganzen ist „Umbra“ ein gelungenes Werk und hat von mir 7 von 10 Punkten verdient.
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