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GREEN DAY: „Father of all Motherfuckers“

Green Day sind nun schon lang genug in den Medien, um sie nicht vorstellen zu müssen. Die Punk-Rocker, welche damals mit ihrem Album „Dookie“ mir sehr viel Freude bereitet haben, landeten mit ihrem am 07.02.20 veröffentlichtem Album „Father of all Motherfuckers“ ihr nun schon 4. Nummer 1 Album. Das ist natürlich schon eine beeindruckende Sache und dass die Band seit „American Idiot“ zu den vom Mainstream akzeptieren Punk-Bands gehört kein Geheimnis. Ich freue mich natürlich für die Band, doch als „Untergerundler“ interessiert mich natürlich inwiefern sich die Band wieder dem Pop angenähert hat. Somit, legen wir einem unser Augenmerk auf die neuen Songs.

Father of all motherfucker“ macht gleich einmal den Anfang und klingt irgendwie mehr nach 80er-Rock aus England, wobei mich der Sound an Bands wie die Kaiser Chiefs oder Franz Ferdinand erinnert hat, was an der interessanten Vocalperformance von Billie Joe Armstrong liegen könnte. Jener hat sich hier für eine recht hohe Tonlage entschieden, welche man nicht unbedingt so von ihm gewohnt ist. Generell wirkt der Song eher rockig als punkig. „Fire, Ready, Aim“ hält diesen wirklich für Green Day komisch pop-rockigen Stil, der vor allem durch den hohen Gesang nicht vermuten lässt, dass es sich um die Band handelt.

Oh Yeah!“ heißt der dritte Track, welcher in mir nicht wirklich das Gefühl von „Oh-Yeah“ ausgelöst hat,sondern eher Gedanken an Pop-Musik der 2000er gemischt mit klassischen Mitsingelementen, wie man sie momentan überall im Radio findet. „I was a teenage teenager“ beginnt mit einem Bassriff, welches ich sehr ähnlich bei Bloodhoundgang`s „Vagina“ gefunden habe und geht dann in gemütlichen mit Synthesizer versetzten Rock über. Irgendwie hört es sich falsch an, wenn Mr. Armstrong „I was a teenage teenager“ ins Mikro singt und nicht in altbekannter Manier etwas mehr Gas gibt.

FAZIT: Ehrlich gesagt habe ich mich schon auf das neue Album gefreut, doch nach Bomben wie „American Idiot“ und „21 Guns“ hätte ich mir etwas mehr erwartet. Die Frage zu Beginn kann ich nun beantworten. Die Band hat sich, wie ich vermutet habe, noch etwas stärker dem Mainstream zugewandt, was aus Sicht der Band nur sinnvoll und verständlich ist. Der jetzt schon bestehende Erfolg des Albums zeigt, dass dies die richtige Entscheidung war. Für mich persönlich handelt es sich nicht mehr um Punk, sondern um recht weichgewaschenen Rock, was auch seinen Reiz haben kann, mich aber nicht wirklich anspricht, als Alt-Fan. Somit vergebe ich für das nur 26 Minuten kurze „Father of all motherfuckers“ 7 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Punk/ Rock

TRACKLIST:

1. Father of all motherfuckers
2. Fire, Ready, Aim
3. Oh Yeah!
4. Meet me on the roof
5. I was a teenage teenager
6. Stab you in the heart
7. Sugar youth
8. Junkies on a high
9. Take the money and crawl
10. Graffitia

 

--> Musikvideo: Green Day - Father Of All…

 

VÖ: 07.02.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Reprise Records
Vertrieb: Warner Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor