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GRETA VAN FLEET: "Anthem Of The Peaceful Army"

Mit ‚Anthem Of The Peaceful Army‘ präsentiert die aus dem amerikanischen Michigan stammende Band ‚Greta Van Fleet‘ ihr von Fans bereits sehnsüchtig erwartetes Debütalbum, welches insgesamt zehn Songs beinhaltet, welche von den vier Bandmitgliedern gemeinsam geschrieben wurden – was wohl einer der Gründe für die durchaus große Themenvielfalt des Albums ist; unter anderem geht es um Neuanfänge und um die Liebe, um Redlichkeit, Unschuld, Abenteuer, Frieden, um den Zyklus des Lebens und die damit verbundenen Pflichten, wie auch um Courage, Täuschung, Umstürze und nicht zuletzt um die Suche nach Wahrheit. Klanglich verbinddet ‚Greta Van Fleet‘ klassischen Rock, mit Soul und Blues. Die Band besteht aus Josh Kiszka am Gesang, Sam Kiszka am Bass, Bruder Jake Kiszka an der Gitarre und Danny Wagner an den Drums.

Die Erfolgsgeschichte der 2012 gegründeten Band begann bereits lange vor der nunmehrigen Veröffentlichung ihres ersten Albums, als sie im März 2017 die Single ‚Highway Tune‘ herausbrachten – mit welcher sie die Spitze der US-Rock-Radiocharts belegten, wo sich der Song ganze fünf Wochen am Stück hielt. Dem folgten ausverkaufte Shows in Nordamerika und Europa, sowie begeistertes Lob von Presse und Musikerkollegen. Mit der Veröffentlichung von ‚Anthems Of The Peaceful Army‘ knüpfen ‚Greta Van Fleet‘ an ihre erfolgreichen EP-Releases ‚Black Smoke Rising‘ und ‚From The Fires‘ von 2017 an.

Die Einstiegsnummer ‚Age Of Man‘ klingt episch getragen, stimmlich und vor allem von der Gesangstechnik her fühlt man sich etwas an ‚Led Zeppelin‘ und ‚The Who‘ erinnert. ‚The Cold Wind‘ ist von klassischen Rockklängen getragen, die dezent an ‚AC/DC‘ denken lassen und vor allem durch angenehme Gitarrenriffs überzeugen. ‚When The Curtain Falls‘ bietet ein gut ausbalanciertes Zusammenspiel von Gitarre und Drums, wobei die hohe, oftmals kreischende Stimme über allem sich Bahn bricht durch die dichte, eingängige Klangwand. ‚Watching Over‘ ist ein einfühlsame, sanfte, etwas wehmütig anmutende Nummer, die doch eine gewisse Härte nicht missen lässt und an manchen Stellen ein wenig an die Dio-Jahre von ‚Black Sabbath‘ erinnert. ‚Lover Leaver (Taker Believer) ist schwungvoll, mit eindringlichem Riff, und vollem Klang. ‚You’re The One‘ ist sanft, geradezu anschmiegsam einschmeichelnd, mit Akustikgitarrenklängen und anmutig lieblichem Gesang. ‚The New Day‘ mutet leichtherzig und beinahe schwerelos an, solcherart den Hörer mit in schwindelnde und doch behagliche klangliche Höhen entführend. ‚Mountain Of The Sun‘ klingt ein wenig nach Folk, ohne dabei jedoch das Gebiet des klassischen Rock zu verlassen und ist gleichsam mitreißend wie eingängig. ‚Brave New World‘ ist eine eher schleppende Nummer, bei der vor allem die Gitarren zu voller Geltung kommen. Die letzte Nummer des Albums schließlich ‚Anthem‘ ist akustisch, mit starkem Countryeinschlag und entlässt den Hörer mit einem nachdenklichen Gefühl.

 
Bewertung:

GENRE: Hard Rock, Blues Rock

TRACKLIST:

1. Age of Man
2. The Cold Wind
3. When The Curtain Falls
4. Watching Over
5. Lover Leaver (Taker Believer)
6. You’re The One
7. The New Day
8. Mountain of the Sun
9. Brave New World
10. Anthem

VÖ: 19.10.2018
Format: CD / LP / Digital
Label: Republic Records/Lava
Vertrieb: Republic Records/Lava

FAZIT: Hier findet sich ein interessantes Konzept, scheint es doch, als wäre es ‚Greta Van Fleet‘ daran gelegen, den Klang und die Wirkung von Rockbands aus den siebziger Jahren wie ‚Led Zeppelin‘ und ‚The Who‘ wiederaufleben zu lassen – was ein mehr als löblicher Vorsatz ist und in jedem Falle von Musikbegeisterten allerorten positiv aufgenommen wird. Indes mag gesagt sein, dass dieses prinzipiell zu befürwortende Vorhaben vielleicht nicht immer ganz gelingt und zuweilen denkt man beim Durchhören dieses Albums, dass die Band möglicherweise ihren ganz eigenen Stil erst noch finden muss, um einen wirklich stimmigen Klang zu erreichen. Nichtsdestoweniger gibt es dafür immerhin 7 von 10 möglichen Punkten.

--> Musikvideo: Greta Van Fleet - The New Day

 

Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Florian