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GREY DAZE: „Amends“

Wenn schon mein geliebter Brian „Head“ Welch von Korn meint: „Dieser Stimmumfang, diese Power – man hört einfach, dass er damals in den besten Jahren war“, dann gilt es herauszufinden über wen genau er da spricht. Der Satz kam in einem Presseschreiben für die Band Gray Daze vor, welche ich noch nie gehört hatte. Interessiert lauschte ich vor dem Weiterlesen in die Tracks und dachte mir noch, dass mir da irgendetwas sehr bekannt vorkam. Nach dem mich die Neugier dann doch überkam las ich weiter und stellte mit großen Augen fest, dass es sich bei der Band um die Ursprungsband von Linkin Park`s Chester Bennington, welcher uns leider schon verlassen hat, handelt und er mit Heads Aussage gemeint war.

Das am 03.04.20 veröffentlichte Album namens „Amends“ wurde klarer Weise schon heißt von Die-Hard-Fans erwartet und ich war auch etwas beschämt, dieses interessante Werk nicht am Radar gehabt zu haben. Was gibt es nun auf dieser Scheibe zu hören? Es handelt sich um insgesamt 11 Songs, welche von der in 1992 gegründeten Band, bestehend aus Sean Dowdell (Drums), Mace Beyers (Bass), Cristin Davis (Guitar) und natürlich Chester Bennington, komponiert wurden. Was man in diesen Tracks hört kann man als den Anfang einer sehr großen Karriere bezeichnen, da Bennington hier mit seinen Kollegen den Grundstein für sein weiteres musikalisches Wirken gelegt hat.

Sometimes“ oder „Just like Herion“ sind für mich 2 Songs die nicht nur mit instrumentaler, sonder vor allem mit stimmlicher Stärke beeindrucken. Generell kann man sagen, dass der junge Bennington schon ein wahnsinniges Potential hatte, welches er wie wir ja wissen bis zu seinem Tod in die Welt hinausgetragen hat. Auch wenn die ehemaligen Kollegen etwas herum arrangiert haben und die Songs remastern ließen, ist der 90er-Vibe der Musik schön erhalten geblieben.

FAZIT: Ich durfte Chester Bennington vor seinem Ableben bei seinem letzten Österreichkonzert mit Linkin Park erleben und wurde schon etwas wehmütig, als ich dieses Album durchgehört habe. Es tut schon weh, wenn eine derartig begabte Person sich selbst das Leben nimmt. Doch im Endeffekt sollte der Fokus nicht auf der Tragik, sondern auf der Schönheit des Hinterlassenen liegen. Ihr könnt Euch vorstellen, dass dieses Album nicht wirklich mit einem Anderen vergleichbar ist, wenn man den Kontext kennt. Musikalisch gesehen würde das Album von mir 7 von 10 Punkten bekommen. Doch da es sich doch um ein sehr einzigartiges Album handelt und ich mich noch ein letztes Mal bei Chester für seine Musik bedanken möchte, gibt es 10 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Rock

TRACKLIST:

1. Sickness
2. Sometimes
3. What`s in the eye
4. The syndrome
5. In Time
6. Just like Heroin
7. B12
8. Soul Song
9. More Sky
10. She Shines
11.Shouting Out

--> Musikvideo: Grey Daze - Sickness

 

VÖ: 03.04.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Loma Vista Recordings
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor