‚Dog Bless‘ heißt das nunmehr zweite Album der aus Montreal stammenden Emo-Punk Band Gulfer, das am 02.03.2018 veröffentlicht wird. Die Band wurde im Dezember 2011 gegründet und besteht aus David Mitchell,Julien Daoust, Joe Thierriault und Vincent Ford. 2015 veröffentlichte die Band ihr Debütalbum, betitelt ‚What Gives‘. Außerdem traten sie mit vielen Split-Singles in Erscheinung, gemeinsam mit ‚Fago.Sepia‘, ‚Lions‘, ‚Kit Fisto‘ und ‚Del Paxton‘. Zudem tourten sie durch die USA, Europa, und Japan, zusammen mit ‚Tiny Moving Parts‘, ‚I Kill Giants‘, ‚Giraffes? Giraffes!‘ und ‚Vasudeva‘. 2017 waren Gulfer auf dem ‚ArcTanGent Festival‘ in England.
Doch nun zum Album selbst. ‚Secret Stuff‘ beginnt wild, unkonventionell, schwungvoll und legt so gleich zu Beginn den Klang des gesamten Albums gekonnt fest. ‚Doglife‘ ist eine hitverdächtige Nummer, eingängig, erdig und doch irgendwie extravagant. ‚Fading‘ beginnt mit – nennen wir es Studiochat. Die Musik ist melodisch und doch angenehm ungewöhnlich; der Gesang ist punkig, erinnert fast ein wenig an die Frühzeiten von ‚Green Day‘. ‚Blessed Pt 1‘ ist die erste von drei zusammenhängenden Nummern des Albums, die jeweils eine Art elektronisches Interlude darstellen. ‚Baseball‘ überzeugt durch kraftvollen Gesang, antreibenden Drums und einem allgemein erhebenden Klang. ‚Be Father‘ zeichnet sich durch seine vertrackte Melodie aus, die klanglich ein wenig an die Musik mancher Konsolenspiele der Neunzigerjahre erinnert. ‚Babyshoe‘ ist eine aufregende Nummer, die den Hörer erbarmungslos mit voller Intensität überfällt – doch auch durch ruhigere Töne überrascht und beeindruckt. ‚Blessed Pt 2‘ ist der zweite Teil der Interlude-Triologie dieses Albums. ‚Judy Froster‘ ist eine nahezu beschauliche Nummer, mit interessantem Grundriff und packendem Gesang. ‚Florida‘ klingt einfühlsam, ein wenig hymnisch, doch auch kraftvoll. ‚We’ve All Done Wrong‘ ist packend, gefühlvoll und eingängig. Das Album schließt mit ‚Blessed Pt 3‘ und klingt solcherart ruhig, beinahe besinnlich aus.
FAZIT: Ein ausgesprochen schönes Album, das auf angenehme, unaufdringliche Art Stilelemente von Punk, Emo, Math-Rock und ansatzweise auch Pop mischt. Das Ergebnis ist ein sensibler, doch auch intensiver Klang, direkt und doch teilweise zierlich verschnörkelt, erweckt es im Hörer den Eindruck eines beschaulichen Whistler-Gemäldes, in einem prachtvoll goldenen Barockrahmen. Der Gesang klingt zuweilen vielleicht ein wenig zu ungehobelt, doch mag dies den Reiz des Albums vielleicht sogar noch erhöhen. Für diese musikalische Leistung jedenfalls gibt es verdiente 8 von 10 Punkten.
