GYZE: „Asian Chaos“
Das japanischer Metal momentan speziell durch Baby Metal einen Aufschwung erlebt ist bekannt. Was aber im europäischen Raum eher noch unbekannt ist, ist die Band Gyze aus Hokkaido, welche 2011 gegründet wurde. Genauer genommen wurde die Band schon 2009 in Tokyo, noch genauer in Kanto, zum Leben erweckt und nannte sich damals Suicide Heaven. Wirkliche Releases gab es dann aber erst nach dem Orts- und Namenswechsel. 2013 gaben die Mitglieder Aruta (Bass/Vocals), Han-nya (Drums), Shinkai (Guitars & Programming), Ryoji (Vocals, Guitars, Keyboards) ihr Debüt mit dem Album „Fascinating Violence“, welches mittelmäßig von den Rezensenten aufgenommen wurde.
Etwas besser lief es dann mit den Alben „Black Bride“ und „Northern Hell Son“, welche dann schon etwas mehr Gehör fanden. Nun hat die Band am 10.07.2019 ihr neuestes Werk namens „Asian Chaos“ gedroppt und neugierig wie ich bin, musste ich einmal unter die Lupe nehmen, was da so in Japan produziert wird. „Don`t you cry, We can change the world“ heißt es im Track „Asion Chaos (Far Eastern Mix)" und wenn man diese Zeile herausnimmt klingt das ja ganz freundlich und zuversichtlich. Wenn mann sich den Text davor etwas zu Gemüte führt kommen jedoch dann ein paar Fragen auf, da Zeilen wie „People found live in far east“ und „Civilisation was made by them“ etwas gegen die anthropologische Theorie, welche Afrika als die Wiege der Menschheit betrachtet, spricht. Aber vielleicht nehme ich Texte manchmal einfach zu ernst.
Neben kleinen Diskrepanzen, wie der Erklärten, sind die Texte durchaus sehr sozialkritisch angelegt, lassen sich aber fast immer durch den Refrain kurz zusammenfassen. Instrumental sind die Songs eine interessante Mischung aus traditionellen japanischen „volkstümlichen Klängen“ und recht deftigen Speed-Metal, wobei hier die melodischen Passagen sehr ausschweifend sein können, teilweise aber auch richtig simple Ohrwürmer enthalten. Die Lyrics werden einerseits mit klarer Stimme und stark der Lead-Gitarre angepasst vorgetragen, andererseits auch ziemlich heftig geshoutet und gescreamt, was teilweise bei englischen Texten, auf Grund des leichten Akzents, etwas lustig klingt.
FAZIT: Ich bin mittlerweile sehr an der japanischen Metal-Kultur interessiert, mitunter weil der Bassist meiner Band angehender Japanologe ist, und daher war GYZE`s neues Album ein netter Einblick in das Schaffen der Band. Die textlichen Diskrepanzen sind nicht wirklich groß, doch vorhanden, wobei jene schon wieder den einzigen Kritikpunkt meinerseits ausmachen. Musikalisch gesehen ist das Album eine aufregende Fahrt durch ruhige entspannende Klänge, welche von schnellen Gitarren und drückenden Beats immer wieder erschüttert werden. Insgesamt gibt es daher 7 von 10 Punkten für „Asian Chaos“.
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