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HATEBREED: „Weight of the False Self“

Wenn es eine Truppe neben Slayer gibt bei welcher ich im Pit richtig austicken kann, dann ist das definitiv Hatebreed. Die Mannschaft, bestehend aus Jamey Jasta (Vocals), Chris Beattie (Bass), Frank Novinec (Guitar), Wayne Lozinak (Guitar) und Matt Byrne (Drums) ist für ziemlich deftige Tracks bekannt und am 27.11.2020 gab es wieder einen Nachschlag davon. Unter dem Namen „Weight of the False Self“ präsentiert die Band 12 Songs, welche in einem das Blut zum Kochen bringen.

Gestartet wird mit „Instinctive (Slaughterlust)“ und schon hier geht es direkt zur Sache. Schon von der ersten Sekunde an wird man von den mächtigen Vocals und der enorm tighten Instrumentalsektion durchgenommen und der Apell der Lyrics an die eigenen Instinkte zu glauben passt wirklich fein zum brachialen Druck des Songs. In „Let them all rot“ geht es um kein Stück weniger hart zu und auch „Set it right“ macht Lust auf eine richtig fette Wall of Death.

Auf Platz 4 gibt es dann einmal einen ruhigeren Einstieg mit „Weight of the False Self“. Hier kann man wirklich einen Slayer-Vergleich anbringen, denn auch stimmlich erinnert Jasta zum Beginn etwas an Meister Araya. Der Song zeigt sich etwas weniger aggressiv als vorige, was aber für Abwechslung sorgt und nach den drei Brechern auch wie eine gute „Pause“ wirkt. „Cling to Life“ bringt einen Refrain, bei welchem man vor dem geistigen Auge die Hardcorekids im Pit während des Herumfliegens mit erhobener Faust mitplerren sieht.

Darauf folgt mit „A stroke of red“ etwas mehr rhythmische Abwechslung bis in „Dig your way out“ einem mit etwas Hardcore-Punk der alten Schule die Trommelfelle massiert werden. Die weiteren Songs zeigen sich durchwegs ähnlich den Vorigen, wenn auch hier und da, abgesehen von den Vocals, ein leichtes „Lamb of God- Feeling“ aufkommt. Der letzte Song „Invoking Dominance“ sticht dann zum Abschluss noch mit seiner im Vergleich sehr melodischen Natur heraus, wenn er auch mit genügend thrashigem Druck abschließt.

Fazit: Wie schon zu Beginn erwähnt bin ich ein großer Fan der Band, da ich bei ihren Konzerten noch kein einziges Mal ohne Genickschmerzen und Prellungen davon gekommen bin, so wie es sich für eine richtige Hardcore-Band gehört. Mittlerweile kann man die Truppe schon als eingeschworene Größe in dem Genre bezeichnen, welche einfach weiß was sie tut. Das Album ist abwechslungsreich und hat einen von Anfang bis Ende hart im Griff. Eine wirklich äußerst feine Scheibe für Hardcore-Liebhaber, wenn auch vor dem Hören überlegt werden sollte, wo man die durch die Songs aufkommende Energie wieder ohne Moshpit mit dem eigenen Mobiliar los wird. Als ich als kleiner Teenage-Punk zum ersten Mal Hatebreed hörte, sprang ich derartig wild durch die Gegend, dass ich etwas unfreiwillig einen kleinen Moshpit mit meinem Kleiderständer hatte. Ruhe er in Frieden. Somit seit vorgewarnt, dieses Album ist eine Energiebombe und bekommt von mir 9 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: HATEBREED - Instinctive (Slaughterlust)

 
Bewertung:

GENRE: Hardcore/ Metal

TRACKLIST:

1. Instinctive (Slaughterlust)
2. Let them all rot
3. Set it right (Start with yourself)
4. Weight of the False Self
5. Cling to Life
6. A stroke of red
7. Dig your way out
8. This I earned
9. Wings of the Vulture
10. The herd will scatter
11. From gold to grey
12. Invoking Dominance 

VÖ: 27.11.2020
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: BMG
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor